Klagenfurt - Der Kärntner Landeshauptmann Jörg Haider (F) hat die SPÖ und insbesondere deren Parteichef Alfred Gusenbauer aufgefordert, das "Verhältnis zu den Freiheitlichen zu korrigieren". Er erinnerte in diesem Zusammenhang am Sonntag beim Neujahrsempfang der Kärntner FPÖ an die parlamentarische Zusammenarbeit zwischen den beiden Parteien Anfang der 70-er Jahre und an die Koalition zwischen SPÖ und FPÖ unter Bundeskanzler Fred Sinowatz von 1983 bis 1986 sowie an die derzeit in Kärnten agierende blau-rote Zusammenarbeit.

"Da ist ja die Welt nicht so weit auseinander", sagte Haider im Klagenfurter Konzerthaus in Anwesenheit ranghoher FPÖ-Funktionäre von Bund und Land. Immerhin würde es auch in der Steiermark und im Burgenland von sozialdemokratischer Seite Signale im Hinblick auf eine Zusammenarbeit mit der FPÖ geben. Zur freiheitlichen Haltung in dieser Frage sagte Haider: "Wir wollen vorurteilsfrei mit jeder politischen Kraft kooperieren." Das sei am Beispiel Kärnten ersichtlich.

"Gusenbauer hat bald keine Option mehr"

An die Adresse Gusenbauers, der auf dem vergangenen Bundesparteitag auf Betreiben der Jungen SPÖ eine negative Haltung gegenüber einer möglichen Kooperation mit der FPÖ eingenommen hatte, meinte Haider: "Gusenbauer hat bald keine Option mehr." Allerdings werde die FPÖ den Standpunkt "Wir teilen die Freiheitlichen in Gute und Böse ein" keinesfalls akzeptieren. Derzeit scheine nämlich das Motto zu gelten: "Da gibt's den guten Schöggl in der Steiermark, der hat einen Trachtenhut, der tut niemandem weh" und auf der anderen Seite "den schlimmen Haider" in Kärnten.

Allerdings müsse man laut Haider angesichts der jüngsten Zugeständnisse über die Rolle von späteren sozialdemokratischen Funktionären in der NS-Zeit an die SPÖ die Frage stellen: "Seid ihr überhaupt FPÖ-tauglich?" Haider in Richtung Sozialdemokraten: "Mehr braune Flecken als ihr haben wir auch nicht auf der Weste." Allerdings gebe es innerhalb der FPÖ keine Vorurteile, betonte Haider. (APA)