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Kein "Total Kniefall": Die Mehrheit der ÖsterreicherInnen würden den Gouvernator nicht als Landeshauptmann wollen

Foto: Reuters/Galbraith
Linz - Für die Mehrheit der Österreicher ist Politik keine "Spezialistensache". Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Linzer Meinungsforschungsinstitutes IMAS, die am Dienstag veröffentlicht wurde. 53 Prozent der Befragten meinten, wer sich bereits auf anderen Gebieten durchgesetzt habe, werde auch in der Politik erfolgreich sein. Trotzdem hätte Arnold Schwarzenegger keine Chance gehabt: Nur für 27 Prozent der Österreicher wäre der kalifornische Gouverneur als Landeshauptmann vorstellbar gewesen.

Quereinsteiger punkten mit Durchsetzungskraft

IMAS befragte in der Zeit von 22. Dezember 2004 bis 10. Jänner 2005 rund 1.000 für die österreichische Bevölkerung repräsentativ ausgewählte Personen ab 16 Jahren. Über die "Grundposition zum Quereinsteigen in die Politik" erklärten 53 Prozent, es komme vor allem darauf an, ob jemand ganz allgemein bestimmte Fähigkeiten besitze. Wer sich bereits auf anderen Gebieten durchgesetzt habe und zu Ansehen gelangt sei, werde wahrscheinlich auch in der Politik erfolgreich sein. Darum sei man dafür, dass Quereinsteiger in die Politik geholt werden.

Schwarzenegger wäre durchgefallen

Nur 30 Prozent meinten, es sollten ausschließlich solche Personen für den Nationalrat aufgestellt werden, "die sich schon vorher in ihrer Partei bewährt und politische Erfahrungen gesammelt haben", teilte IMAS mit. Diese Gruppe halte somit nichts von Quereinsteigern, die über Nacht Politiker sein wollen.

In der Praxis hätten es laut IMAS Quereinsteiger hier zu Lande recht schwer, die Akzeptanz der Österreicher zu finden. Schwarzenegger wäre jedenfalls mit großer Wahrscheinlichkeit durchgefallen, falls er sich in irgendeinem Bundesland um das Amt eines Landeshauptmannes beworben hätte. Für 49 Prozent wäre er nach dem Ergebnis der IMAS-Erhebung nicht in Betracht gekommen.

Politiker verlieren Ansehen

Das Ansehen der Politiker befinde sich in Österreich weiterhin auf der Rutschbahn, gab IMAS bekannt. Nur mehr ein Viertel der Erwachsenen vertrat zuletzt die Auffassung, man müsse große Fähigkeiten haben, um in Wien Nationalratsabgeordneter zu werden, jeder Zweite bestreitet dies. Vor drei Jahrzehnten sei das Zahlenverhältnis noch umgekehrt gewesen, so das Meinungsforschungsinstitut. (APA)