London - Steigende Rohölvorräte in den USA haben die Furcht vor Versorgungsengpässen im Winter gedämpft und die Ölpreise den zweiten Tag in Folge sinken lassen.

Der Preis für ein Barrel (knapp 159 Liter) der marktführenden Nordsee-Ölsorte Brent fiel am Donnerstag um 78 Cent auf 43,93 Dollar. US-Öl verbilligte sich um 84 Cent auf 46,71 Dollar je Barrel.

Bereits am Mittwoch waren die Ölpreise nach Veröffentlichung der wöchentlichen Vorratsstatistiken des US-Energieministeriums in ähnlichem Umfang gesunken.

Das US-Energieministerium hatte am Vortag einen Anstieg der Rohöl-Lagerbestände in der vergangenen Woche um 3,4 Mio. Barrel bekannt gegeben. Die Vorräte lagen demnach etwa acht Prozent höher als vor einem Jahr. "Die Lagerbestände waren eine Überraschung, sie steigen normalerweise in dieser Zeit nicht", sagte Ölmarktexperte David Thurtell.

Analysten befürchten noch Engpässe

Analysten schließen allerdings Versorgungsengpässe in den USA in der verbleibenden Wintersaison nicht aus. Sie wiesen darauf hin, dass die Temperaturen gesunken seien und die Meteorologen weiterhin überdurchschnittlich kaltes Wetter erwarteten. Eine wichtige Rolle werde bei der Versorgung weiterhin die Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC) spielen, deren Minister am 30. Jänner über eine mögliche Senkung der Fördermenge beraten wollen.

Die Internationale Energieagentur IEA drängt das Ölkartell OPEC, sein derzeitiges Förderniveau von 27 Mio. Barrel pro Tag beizubehalten. Damit könnten die Abnehmer Lagerbestände aufbauen, um sich vor vielen Unsicherheiten abzusichern, sagte der Executive Director der IEA, Claude Mandil, der Nachrichtenagentur Reuters am Donnerstag in Berlin. OPEC-Präsident Scheich Ahmad al-Fahd al-Saba hatte am Mittwoch erklärt, seine Organisation werde sicher stellen, dass die globalen Märkte ausreichend mit Rohöl versorgt würden. (APA/Reuters)