Wien - Eine Woche vor der letzten Sitzung der Zivildienstkommission am 27. Jänner fordert die SPÖ mehr Bewegung von der ÖVP ein. Die SPÖ habe ein gerüttelt Maß an Kompromissbereitschaft gezeigt, meinten Bundesgeschäftsführer Norbert Darabos und Kommissionsmitglied Kai Jan Krainer unisono: etwa mit dem Angebot, den Zivildienst nicht sofort auf sechs Monate verpflichtenden und drei Monate freiwilligen Dienst zu kürzen, sondern in Etappen vorzugehen, wobei in den nächsten zwei Jahren acht Monate und erst ab 2008 sechs Monate gelten sollen. Die ÖVP will für die Jahre nach 2006 nur eine Evaluierung fixieren, nicht aber eine weitere Verkürzung. Krainer lehnt das als "Scheinangebot" ab. Darabos betonte, die Kompromissbereitschaft der SPÖ sei "ausgereizt" und erinnerte, dass es bei dieser Verfassungsmaterie ohne Zustimmung seiner Partei keine Zweidrittelmehrheit geben könne. Auch die Bevölkerung stehe voll hinter dem SP-Modell, verwies Darabos auf eine entsprechende Umfrage.Während die FPÖ nach wie vor gegen eine "übereilte Verkürzung" des Wehr- und Zivildienstes wettert, begrüßen die Grünen den Vorschlag der SPÖ. Diese unterstütze damit das von den Grünen eingebrachte Zwei-Etappen-Modell, so Zivildienstsprecherin Theresia Haidlmayr. (kob/DER STANDARD, Printausgabe, 21.1.2005)