Weniger bekannt ist, dass der Eisenberg und seine Umgebung auch dem Wanderer einiges zu bieten haben; vor allem, wenn sie Gaumenfreuden mit historischen und kulturellen Schmankerln zu verbinden wissen.

Der Ausgangspunkt, die kleine Ortschaft Burg, steht auf den Resten der größten Erdburg des Landes. Es muss einmal ein mächtiges Bauwerk gewesen sein, denn die Dimensionen der Wälle und Gräben beeindrucken noch heute. Der in einer Schlinge der Pinka gelegene Hügel weist eine seit der Jungsteinzeit ununterbrochene Besiedlung auf. Die Römer hatten dort eine Festung (Castrum Ovar), im Mittelalter war die Fortifikation über eine lange Hängebrücke mit dem gegenüberliegenden Ufer des Flusses verbunden. Im 16. Jh. verfiel das Fort und lieferte das Material für den Bau der Häuser, so daß heute von den Baulichkeiten nur mehr spärliche Reste vorhanden sind. Die meisten Gebäude und die Kirche Burgs stehen auf der ehemaligen Erdburg. Rings um Burg befinden sich zahlreiche Hügelgräber, deren Erforschung noch aussteht, manche Archäologen halten das Gräberfeld für das größte in Mitteleuropa.

Der Pinkadurchbruch – mit vielen Schlingen in einem tief eingegrabenen, engen Tal – ist ein besonders schönes Stück unserer Heimat und erinnert an die interessantesten Abschnitte des Kamptales. Trotz der geringen Höhe von nur 415 m bietet der Eisenberg eine phantastische Aussicht, die an klaren Tagen bis zur Koralpe und weit ins Ungarische und Slowenische reicht. Und die an der Straße wie die Perlen einer Kette aufgefädelten Buschenschenken sind wahre Aussichts-Heurige. Man hat nur die Qual der Wahl, ob man ins Glas – bitte nicht zu tief – schaut oder in die Gegend. Leider gibt’s keine Aussichtswarte, sie würde einen grandiosen Rundblick ermöglichen, so aber versperrt Wald die Sicht nach Norden. Lediglich beim Abstieg erhascht man einige Blicke zum Geschriebenstein und ins mittlere Burgenland.

Die Wanderung beginnt an der Bundesstraße in Burg. Man steigt zur Kirche mit den unverkennbaren Resten der ehemaligen Festung auf. Dort trifft man auf die blaue Markierung, die ins enge Tal der Pinka und nach Woppersdorf führt. Gehzeit ca. ½ Stunde. Man quert den Fluß, gleich danach zweigt nach links eine – allerdings nicht sehr gute – blau-rote Markierung ab (man bleibt nur ganz kurz auf dem Fahrweg). In etwa einer Stunde ist die „Hochfläche“ des Eisenbergs erreicht. Auf der rot-gelben Markierung des Weitwanderweges marschiert man durch Eisenberg-Weinberg – so heißt die Häusergruppe – und steigt dann nach Norden ab. Knapp vor Burg erreicht man die Bundesstraße, auf der man zum Ausgangspunkt zurückkehrt. Gehzeit ab Weinberg knapp 1½ Stunden. Gesamtgehzeit rund drei Stunden, Höhenunterschied rund 200 m. Buschenschenken als Stützpunkte. Bundesamtskarte 1:25.000 oder 1:50.000, Blatt 168 (Eberau)