Cannes - Als beste Wiederveröffentlichung wurde bei den am Montag erstmals vergebenen internationalen Midem Classical Awards in Cannes die Aufnahme von Alban Bergs "Wozzeck" (erschienen bei Andante) in einer Produktion der Wiener Staatsoper aus dem Jahr 1955 unter der Leitung von Karl Böhm gewählt. Unter den Solisten sind Christel Goltz, Walter Berry, Murray Dickie und Max Lorenz.

Die internationale Musikmesse Midem in Cannes (23. bis 27. Jänner) vergibt zum ersten Mal die insgesamt 15 Auszeichnungen an Künstler der klassischen Musik. In der internationalen Jury sitzen Vertreter von Klassikmagazinen und -sendern sowie Angehörige der Musikindustrie.

Quasthoff in der Kategorie Gesang ausgezeichnet

Nach seinem Grammy-Gewinn im vergangenen Jahr hat der deutsche Bass-Bariton Thomas Quasthoff auch einen Preis bei den Midem Classical Awards gewonnen. Für die Aufnahme "Bach Cantatas" der Deutschen Grammophon (Hamburg) zusammen mit den Berliner Barocksolisten unter Rainer Kussmaul erhielt Quasthoff er die Auszeichnung in der Kategorie Gesang.

Holligers "Violinkonzert"

Der Preis für zeitgenössische Musik geht an Violinist Thomas Zehetmair, das SWR Sinfonieorchester sowie den Schweizer Dirigenten und Komponisten Heinz Holliger für Holligers "Violinkonzert", das bei der deutschen Plattenfirma ECM (München) erschienen ist. Claudio Abbado, der langjährige Leiter der Berliner Philharmoniker, wurde mit einem Sonderpreis für sein Lebenswerk ausgezeichnet.

Preise für deutsche Plattenfirmen

Die deutschen Plattenfirmen ECM und Deutsche Grammophon (DG) erhielten zudem weitere Preise. In der Kategorie Kammermusik wurden beide ausgezeichnet: ECM für "Ludwig van Beethoven: Complete Music for Piano and Violoncello" mit den Künstlern András Schiff und Miklós Perényi, DG für die CD "Prokofiev: Cinderella Suite/Ravel: Ma Mère l'Oye" mit Martha Argerich und Mikhail Pletnev. Die DG erhielt zudem den Preis für das beste Orchesterwerk mit "Rachmaninov: Piano Concertos Nos. 1 & 2" von Krystian Zimerman und dem Boston Symphony Orchestra unter Seiji Ozawa. (APA/dpa)