Salzburg - "Durch die gewählte Form der Förderung unterliegt der Jazz-Herbst auch nicht den Subventionsrichtlinien und ist somit auch nicht angehalten, Verwendungsnachweise zu erbringen."

Das Salzburger Kontrollamt kritisiert in einem aktuellen Prüfbericht, dass die Subventionen für die vom ehemaligen Kreisky-Sekretär Johannes Kunz jeden Herbst in Salzburg organisierte Jazz-Veranstaltungsreihe über die Wirtschaftsförderung und nicht über das Kulturbudget abgewickelt wird. Dies obwohl die Unterstützung "weder den Richtlinien für die allgemeine Wirtschaftsförderung noch den Richtlinien des Sonderförderungsprogrammes" entspreche.

Die Förderkonstruktion führe dazu, dass die Wirtschaftsförderungsstelle der Stadt zwar einen "freiwillig gelegten Verwendungsnachweis erhalte", diesen aber nicht überprüfe, da sie nicht für Subventionsprüfungen zuständig sei. Umgekehrt wiederum könne das Kontrollamt keine Gebarungsprüfung der "vienna-entertainment - Johannes Kunz GmbH." vornehmen, da die Gesellschaft "kein Subventionsansuchen stellt und sich somit den Subventionsrichtlinien der Stadtgemeinde nicht unterwirft."

In den vergangenen Jahren hatte die vom Kontrollamt als für die Fremdenverkehrswirtschaft besonders wichtig bewertete Veranstaltung von der Stadt jeweils knapp über 72.000 Euro erhalten. Das Land legte noch einmal rund 90.000 Euro dazu. Um das Kontrolldefizit bei den Subventionen für den Jazz-Herbst zu beseitigen, empfiehlt das Kontrollamt dem ressortzuständigen Bürgermeister Heinz Schaden (SP), die Förderung der Kulturverwaltung zu übertragen.

Fonds für Saalfelden

Während die Existenz der Jazz-Reihe von Johannes Kunz trotz der Subventionskürzung durch die Stadt auf 50.000 Euro auch für 2005 gesichert ist, steht Salzburgs wichtigste Jazzveranstaltung - das Jazzfestival Saalfelden - kurz vor dem Aus. Letzter Hoffnungsschimmer, den jährlichen Abgang von 130.000 Euro abzudecken, könnte nun der Tourismusförderungsfonds sein. Dieser - ursprünglich zur Förderung der Salzburger Festspiele eingerichtete Fonds - schreibt deutlich schwarze Zahlen.

Der Vorschlag der Grünen, Fondsgelder zur Rettung des Festivals im Pinzgauer Saalfelden zu verwenden, wird inzwischen auch von SP-Landesparteigeschäftsführer Martin Apeltauer und VP-Nationalrat Hans Langreiter unterstützt. (neu/DER STANDARD, Printausgabe, 25.01.2005)