Dazu ist er viel zu leicht erreichbar, denn auf der 9km langen, mautpflichtigen Panoramastraße kann man bis in eine Höhe von 1600m fahren, und selbst wenn man die neue Loserhütte als Ausgangspunkt wählt und beim Rückweg den Hochanger mitnimmt, hat man nicht mehr als rund 420 Höhenmeter zu bewältigen.

Ja, der Loser – bekannt auch durch das größte alpine Solarkraftwerk und ein recht passables Skigebiet – ist regelrecht überlaufen, was sich nicht allein durch die leichte Erreichbarkeit erklären läßt. Der Loser ist ein überaus lohnender Aussichtsberg, weshalb man für eine Besteigung einen Tag mit besonders guter Fernsicht aussuchen sollte. Von seinem höchsten Punkt überblickt man die Kette der Niederen Tauern von Hochhaide und Bösenstein bis zum Hochgolling, da sieht man den größten Teil der Hohen Tauern mit Großglockner, Wiesbachhorn, Kitzsteinhorn und Großvenediger. Und natürlich liegen das nahe Dachsteinmassiv sowie der Gosaukamm mit der abbröckelnden Bischofsmütze im Blickfeld; das Berchtesgadener Land grüßt mit Hohem Göll, Watzmann und Staufen, das Steinerne Meer mit der Schönfeldspitze. Weiters sind der Hochkönig und viele markante Erhebungen des Toten Gebirges, des Höllengebirges und der Osterhorngruppe zu sehen sowie der Schafberg. Nicht zuletzt sei der Tiefblick zum Altausseer See erwähnt – dem „dunkelblauen Tintenfaß“, wie es auf einem Prospekt heißt. Beim Abstieg kommt man am Loserfenster vorbei, durch das man den Schönberg und die Gschwandtalm sieht.

Als Ausgangspunkt bietet sich die neue Loserhütte des Alpenvereins an. Sie steht an der Stelle eines Schutzhauses, das bereits 1882 errichtet wurde. Es war das erste im Toten Gebirge. Die Chronik vermerkt den Besuch vieler nobler Persönlichkeiten, darunter auch Kaiserin Elisabeth.

Wer es weniger mit der Nostalgie hält, dem sei ein Tip gegeben: Die Mehlspeisen, vor allem die Heidelbeer Nocken, sind köstlich und rechtfertigen allein schon den Besuch der Hütte. Auch über die Größe der Portionen wird man sich nicht zu beklagen haben.

Der rot markierte Weg beginnt direkt bei der Loserhütte. Man steigt durch ein Kar in den Sattel, hält sich dort links und erreicht in etwa 1¼ bis 1½ Stunden den Gipfel.

Nun kehrt man in den Sattel zurück und „erklimmt“ im Gegenanstieg den Hochanger, auf dem sich eine Sendeanlage befindet. Auf der roten Markierung kommt man am Loserfenster vorbei, dann gabelt sich der Weg. Der neue, leichtere Anstieg bleibt rechts des Augstsees, links geht es über den alten Weg, der Trittsicherheit verlangt, zum Augstsee. Man steigt zum Parkplatz am Ende der Mautstraße ab und kehrt auf schmalem Pfad zur Loserhütte zurück. Gehzeit ab Losergipfel etwa 1½ Stunden.

Wem die Runde zu kurz ist, der kann als Ausgangspunkt die Blaa-Alm wählen. Für den Anstieg bis zur Loserhütte braucht man zwei Stunden, für den Abstieg 1½ Stunden.