Haare bis zum Anschlag, und es juckt: Todd werden heute, Mittwoch, das Wiener Flex verwüsten.

Foto: Flex
Craig Clouse kennen rüstige Hörgeschädigte eventuell noch von seiner seligen, aber doch relativ luzide betitelten Band Hammerhead aus den frühen 90er-Jahren. Veröffentlicht wurde damals auf dem einschlägig vorbestraften Label Amphetamine Reptile Records, das wiederum von Ex-GI und Sozialpsychopath Tom Hazelmyer geleitet wurde, der wiederum mit Halo of Flies und später als Gitarrist von Killdozer für Furore bei allein stehenden männlichen Fans unter 25 . . . aber egal.

Heute wohnt der Texaner Clouse mit seinen Hobbys "keine Frisur" und "keinen Geschmack" auch schon wieder länger in London und will von dort aus seit drei Jahren mit seiner neuen Band Todd für Stunk sorgen.

Auf dem Debütalbum "Purity Pledge" (Vertrieb: Trost) geht es im Sinne von Menschen, die bald 40 werden oder es schon sind, dementsprechend linientreu auch einzig um eines: Der früher von Altvorderen wie The Jesus Lizard, Laughing Hyenas, Butthole Surfers oder Tad selig bekannte Sound des großen, reinen und vorbehaltlos gegen das Kurzzeitgedächtnis in Stellung gebrachten Grungerock mit der Betonung auf Hodensack in Verbindung mit weißem Rauschen und Explosionsgeräuschen von schlecht geerdeten Verstärkern, er trifft auch heute noch mitten ins Herz.

Ein zünftiges Beuschel dürfte sich mit diesem zwangsweisem Retrosound also auch heute noch ausgehen. (schach/DER STANDARD, Printausgabe, 26.01.2005)