Konsequente Bevorzugung von Bussen und Bahnen - "zivilisierte Räume"
"Die Entwicklung der Stadt wird nicht dadurch gefördert, dass wir noch mehr Autos hineinstopfen", sagt das sozialistische Stadtoberhaupt Bertrand Delanoe, dessen rot-grüne Koalition mit einer konsequenten Bevorzugung von Bussen und Bahnen "zivilisierte Räume" schaffen will. Gut 300 Millionen Euro werden in die kleine Verkehrsrevolution der Tram investiert. Die Linie 1 soll an der Garigliano-Brücke starten, rund vier Kilometer südlich vom Eiffelturm, und beschreibt einen 7,9-Kilometer-Bogen durch die südlichen Stadtbezirke. Das Design der 21 Züge, mit denen täglich 100.000 Fahrgäste transportiert werden sollen, steht schon fest - die Pariser Verkehrsbetriebe RATP entschieden sich für ihr Markenzeichen, eine Kombination aus Jadegrün und Weiß.
Keine Konkurrenz zur Metro
Die weitgehend im Untergrund verkehrende Métro, deren 1. Linie im Juli 1900 den Betrieb aufnahm, muss die Konkurrenz aber vorerst kaum zu fürchten. Auf ihren 14 Linien sind täglich rund fünf Millionen Fahrgäste unterwegs. Doch Delanoe möchte der Tram möglichst schnell weiteren Raum verschaffen: Ihm schwebt ein "Straßenbahnring rund um Paris" vor. So könnten neue Verbindungen zwischen den 2,3 Millionen Bewohnern der eigentlichen Stadt und den neun Millionen Menschen in den Trabantenstädten entstehen. Erst stemmten sich einige, vor allem von konservativen Bürgermeistern regierte Vorstädte gegen diese Planungen. Doch inzwischen herrscht Konsens, die Finanzierung wird von Stadt und Region gemeinsam getragen.