Ecuador - das bedeutet für viele EuropäerInnen die wunderschöne Bergwelt der Anden, ...

Foto: Heidi Weinhäupl

tropische Vegetation und Regenwald

Foto: Christian Haslacher

Bild nicht mehr verfügbar.

oder die Galapagos-Inseln mit unzähligen Tierarten.

Foto: Reuters/Guillermo Granja

Auch Quito, die auf 2850 Meter Höhe gelegene Hauptstadt Ecuadors, ist ein Begriff.

Foto: Heidi Weinhäupl

Viele TouristInnen interessieren sich auch für die Lebens- und Arbeitsweise der Menschen in den Andendörfern und suchen Kontakt zu den Indigenas, die über den Zusammenschluss CONAIE eine auch politisch bedeutsame Bewegung in Ecuador darstellen.

Foto: Heidi Weinhäupl

Eingekauft wird auf den lebendigen Indigena-Märkten in den Andenregionen sowie ...

Foto: Heidi Weinhäupl

nördlich von Quito, in Otavalo.

Foto: Heidi Weinhäupl

Weniger bekannt war bisher die Pazifik-Küste des Landes - doch nun entdecken auch immer mehr internationale TouristInnen ihre Schönheiten.

Foto: Heidi Weinhäupl

Einer der Hauptanziehungspunkte ist dabei Puerto Lopez - ein ruhiges Fischerdorf, das direkt neben dem Machalilla-Nationalpark liegt. "Tranquilo" lautet das Lieblingswort seiner Einwohner: Immer mit der Ruhe. Nur die Kinder sehen das anders.

Foto: Heidi Weinhäupl

Innerhalb des Nationalparkes befinden sich einige der schönsten Strände Ecuadors sowie Ausgrabungsstätten der Manta-, Machalilla-, Chorrera- und Salango-Kulturen.

Foto: Heidi Weinhäupl

Die Bootsfahrt zur Isla de la Plata gestaltet sich häufig recht rauh; die Frage der Guides, ob jemand zur Seekrankheit neigt, sollte also durchaus ernst genommen werden.

Foto: Heidi Weinhäupl

Puerto Lopez ist auch der Ausgangspunkt für einen Besuch auf der Isla de la Plata - dem "Galapagos für Arme".

Foto: Heidi Weinhäupl

Dennoch: Der Weg zahlt sich aus - von April bis September können Buckelwale und Delphine bwundert werden.

Foto: Heidi Weinhäupl

Auf der Insel selbst sind einige der auch von Galapagos bekannten Tierarten zu sehen - die TouristInnen folgen dabei auf der festgelegten Blaufuß- oder Rotfußtölpel-Route.

Foto: Heidi Weinhäupl

In beiden Fällen sind Maskentölpel zu sehen.

Die Blaufußtölpel finden sich zu Pärchen zusammen. Der "sex appeal" eines Männchens wird dabei vom Widerschein der blauen Füße auf dem weißen Bauch bestimmt. Denn: Je blauer die Füße, desto erfolgreicher der Jäger - desto mehr Farbpigmente hat der Blaufuß über die gefressenen Fische aufgenommen.

Foto: Christian Haslacher

Auch Albatrosse kommen über den Sommer auf die Insel - ihre Anzahl hat sich jedoch so stark dezimiert, dass zwischenzeitlich Biologie-Studenten zum Bewachen der Eier eingesetzt werden.

Foto: Christian Haslacher

Der Großteil der Einwohner von Puerto Lopez ist in der Landwirtschaft und der Fischerei tätig; der lokale Fischmarkt - von der EU mitfinanziert - lockt neben Strandvögeln ebenfalls TouristInnen an. Auch das wachsende Tourismusgewerbe schafft Arbeitsplätze. Generell aber herrscht in der Region Manabí wie im restlichen Ecuador hohe Arbeitsigkeit und vor allem Unterbeschäftigung.

Foto: Heidi Weinhäupl

Zumindest ein kleines Einkommen fanden viele auch im lokalen Transportsystem der Lastdreiräder, der "Tricicleros". Allerdings brachte ein kolumbianisches Unternehmen dieses System vor zwei Jahren ins Wanken.

Foto: Heidi Weinhäupl

Die Last-Dreiräder waren vor rund sieben Jahren eingeführt worden: Wer schwer zu tragen hatte - ob nach dem Marktbesuch oder mit einem schweren Rucksack - konnte ein Triciclero für einen halben Doller benutzen. Zwei Kooperativen sorgten für geregelte Preise und insgesamt rund zweihundert Männer, die sich teilweise die Räder teilten, fanden auf diese Art ein zusätzliches Einkommen.

Foto: Heidi Weinhäupl

Im Jahr 2003 führte jedoch ein kolumbianischer Geschäftsmann die "Motos" ein - dreirädrige Lastmotorräder: Sie waren schneller als die Tricileros, man war gegen den Straßenschmutz geschützt - und eine Moto-Fahrt kostete noch dazu weniger.

Foto: Heidi Weinhäupl

Die Einnahmen der Tricicleros halbierten sich: "Bevor die Motos kamen, habe ich acht bis zehn Dollar verdient - nun sind es noch zwei bis maximal vier", erzählt Thomas Cedeño Pim.

Foto: Heidi Weinhäupl

Doch auch die Motofahrer waren unter Druck: Schließlich kostet ein Moto 4500 Dollar. Die Kleinunternehmer machen dafür Schulden, die aber innerhalb von drei Jahren wieder beglichen werden müssen. Mit einer Anzahlung von 500 Dollar müssen monatlich 154 Dollar abbezahlt werden - eine enorme Summe für ecuadorianische Verhältnisse. Ein fußbetriebenes Dreirad kostet nur 220 Dollar und ist weniger umweltschädlich - doch in der Praxis zählte dies ebenso wenig wie die Interventionen des Bürgermeisters.

Foto: Heidi Weinhäupl

Mittlerweile haben auch die Moto-Fahrer eine Kooperative gebildet, in der die Fahrpreise gemeinschaftlich festgelegt werden - und die Tricicleros zählen wohl schon bald zu den bedrohten Arten.

Foto: Heidi Weinhäupl

Auch in Puerto Lopez richten sich daher die Hoffnungen der Menschen vermehrt auf den Tourismus - und auf die Migration. Landesweit leben etwa 69 Prozent der Bevölkerung unter der nationalen Armutsgrenze; 45 Prozent aller Kinder unter fünf Jahren sind mangelernährt. 30 Prozent der Bevölkerung haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser - und die Armut hat sich entgegen den Versprechungen von Präsident Lucio Gutiérrez in den letzten Jahren noch vergrößert.

Foto: Heidi Weinhäupl

34,5 Prozent der Bevölkerung leben von 18 US-Dollar im Monat. Nach einer Wirtschaftskrise Ende der 90er-Jahre wurde der US-Dollar als Landeswährung eingeführt - dennoch stiegen die Konsumentenpreise weiter. Dadurch schrumpft die ecuadorianische Mittelklasse, worunter auch der Binnentourismus leidet. In Puerto Lopez setzt man daher vermehrt auf den internationalen Tourismus, vor allem aus Europa. (Im Bild der Zug von Riobamba zur "Nase des Teufels", einem Aussichtspunkt. Die Fahrt auf dem Dach des Zuges gehört quasi zum Standard-Programm eines Ecuador-Aufenthaltes)

Foto: Heidi Weinhäupl

Der Tourismus ist - neben den Öl-, Bananen- und Shrimpsexporten - einer der wichtigsten Wirtschaftszweige Ecuadors - und im Vergleich mit den vorher genannten eindeutig der umweltschonendste.

Foto: Heidi Weinhäupl

Gleichzeitig birgt aber auch der Tourismus Gefahren: Für die Umwelt selbst, beispielsweise durch die Abwässer, die aus Puerto Lopez ins Meer gelangen. Oder für die lokale Bevölkerung, welche durch Tourismuskonzerne die Rechte auf ihren Strand verlieren könnten.

Foto: Heidi Weinhäupl

Beispielsweise gibt es Pläne, den schönsten Teil des Strandes für High-Class-Ressorts zu reservieren.

Foto: Heidi Weinhäupl

Doch einstweilen ist am Strand noch alles ruhig - "tranquilo" eben.

Foto: Heidi Weinhäupl