Die SPÖ sorgt sich um die Unabhängigkeit der ÖVP-Frauenorganisation. Anlass: Anfang Oktober letzten Jahres wurde die Bundesleitung der schwarzen Frauenorganisation (Wahlspruch: "Stark, schwarz, weiblich") neu bestellt. Generalsekretärin wurde Dagmar Hackl, Geschäftsführerin Gabriela Götz-Ritchie. Sie ist laut Homepage auch für Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit der ÖVP-Frauen zuständig.

Was SPÖ-Bundesfrauensekretärin Bettina Stadlbauer nun irritiert, sind die Brotberufe der Neuberufenen. Hackl leitet die Abteilung für Lehrerinnenbildung und Entwicklung der pädagogischen Hochschulen im Bildungsministerium, Götz-Ritchie ist für Öffentlichkeitsarbeit im Kabinett von VP-Frauenministerin (und ÖVP-Frauenchefin) Maria Rauch-Kallat zuständig.

In einer parlamentarischen Anfrage an Rauch-Kallat und Bildungsministerin Elisabeth Gehrer will Stadlbauer nun wissen, wie die "zwei Powerfrauen" ihre politische Nebentätigkeit mit ihrem Hauptberuf vereinen. Stadlbauer fragt etwa, welche Art von Dienstvertrag vorliegt, ob die beiden vollzeitbeschäftigt sind und ob es zu zeit- und ressourcenmäßigen Überschneidungen der beiden Beschäftigungen kommt. (red, DER STANDARD, Print-Ausgabe vom 29./30.1.2005)