Wien - Die Wiener Grünen haben am Mittwoch Zweifel an der Seriosität von Bedarfserhebungen für den Bau von so genannten Volksgaragen geäußert. Umweltsprecher Rüdiger Maresch verwies auf eine Untersuchung der Wiener Technischen Universität (TU), die seiner Ansicht nach das von der Stadt Wien angeführte Stellplatzmangel-Argument ins Wanken bringt. Laut Rathauskorrespondenz forderte er einen sofortigen Stopp des Garagenbaus, solange die von Wien gewählten Parameter nicht überdacht und erweitert würden.

Bürgerinitiative gegen Bau

Die am Institut für Verkehrsplanung und Verkehrstechnik erstellte Studie wurde vom Grün regierten Bezirk Neubau, den Grünen im Rathaus und der gegen einen Volksgaragenbau eingestellten Bürgerinitiative Bacherplatz finanziert. Studienautor Thomas Macoun hält vor allem die gewählten Parameter der Zählungen unwissenschaftlich. So würden sich etwa die von Seiten der Stadt Wien erhobenen Stellplatz-Zählungen nicht nach der in der Fachliteratur genau definierten Empfehlungen für Verkehrserhebungen halten.

"Der mangelnde Aussagegehalt und damit die verkehrsplanerische Sinnlosigkeit der von Rosinak&Partner regelmäßig durchgeführten Stellplatzerhebungen (...) ist den Auftragnehmern vermutlich bewusst, da es vermieden wird, aus den Daten Schlussfolgerungen zu ziehen", heißt es in der Studie. Maresch schließt daraus, dass es sich beim Stellplatzmangel-Argument um ein "Märchen" handle. "Die im Auftrag der Stadt Wien durchgeführten Stellplatzerhebungen sind völlig unseriös und ungeeignet, Aussagen über die tatsächliche Stellplatzauslastung zu treffen", so der Grüne laut seiner Presseunterlage.(APA)