Wien - Die Stadt Wien wird im kommenden Jahr Wärmedämmungsmaßnahmen an Wohnhäusern mit etwa 17 Mio. Euro fördern. Das erklärte Wohnbaustadtrat Werner Faymann (S) bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Umweltstadträtin Ulli Sima (S) in Wien.

Heizkostenersparnis

Nachteile der thermischen Sanierung gibt es laut Faymann so gut wie keine. Mieter könnten sich in einem wärmegedämmten Wohnhaus "etwa die Hälfte" der Heizkosten ersparen. Gefördert werden die Wohnungen mit 30 bis 75 Euro pro Quadratmeter Wohnnutzfläche, maximal jedoch mit einem Drittel der Kosten.

Wohnhaussanierungsprogramm

In Wien gibt es rund 300.000 Wohnungen in Mehrwohnungsbauten aus der Bauperiode 1945 bis 1980. Bis zum Jahr 2000 hat sich die Stadt mit ihren Förderungen auf die Verbesserungen der besonders alten, schlecht ausgestatteten (Substard) Wohnhäuser konzentriert. Seit 2000 kommen auch die restlichen Wohnhäuser in den Genuss von Förderungen. Rund 100.000 Wohnungen gebe es noch zu sanieren, erklärte Faymann. Seit der Einführung des thermisch-energetischen Wohnhaussanierungsprogramms "Thewosan" wurden bereits 427 Wohnhäuser mit 46.000 Wohnungen saniert beziehungsweise befinden sich gerade in Sanierung.

Lieblingsprojekt

Sima bezeichnete "Thewosan" als eines ihrer Lieblingsprojekte. Es zeige, dass "Ökologie und Ökonomie sehr gut vereinbar" seien. Sie hob drei gute Gründe für die Förderung von Energiesparmaßnahmen im Wohnbereich hervor: Erstens würden dadurch die Energiekosten für die Mieter deutlich gesenkt, zweitens werde die Umwelt und das Klima entlastet und drittens setze Wien damit einen wichtigen Beschäftigungsimpuls für die Bauwirtschaft.

Rund 69.000 Tonnen Kohlendioxid werden nach Angaben der Stadt durch die thermische Sanierung gespart. Das entspreche demselben Effekt wie der permanente Verzicht auf 46.000 Mittelklasse-Pkw oder einem zusätzlichen Wald mit 1,7 Millionen Bäume, betonte Sima. Das 1999 im Gemeinderat beschlossene Projekt mache "Klimaschutz für Menschen greifbar" und schaffe eine "win-win-Situation" für alle. (APA)