Wien - Frauen sollten bei der Familienarbeit mehr "Mut zum Chaos" haben und "loslassen". Das forderte die Vorsitzende der SPÖ-Frauen, Barbara Prammer, am Mittwoch im Rahmen einer Tagung der Arbeiterkammer zum Thema "Halbe/Halbe - eine Win/Win-Situation für Frauen und Männer?". Für einen Rollenumbau zu Halbe/Halbe sei gesellschaftliches Umdenken notwendig, betonte die ehemalige Frauenministerin und trat auch vehement dagegen auf, das sogenannte "Ernährerprinzip" einzuzementieren. Wer nicht an der Rollenverschiebung zwischen Frauen und Männern arbeite, könne nicht die Gleichstellung von Männern und Frauen fordern, da dies die Bedingung dafür sei, so Prammer laut Aussendung. Männer müßten unterstützt und motiviert werden, herkömmliche Rollenbilder zu überdenken. Wer gleiche Chancen für Frauen im Erwerbsleben will, muss zuerst die Benachteiligungen aus der Welt schaffen, betonte AK-Präsident Herbert Tumpel. Er wies darauf hin, dass Teilzeit überwiegend Frauenarbeit (86 Prozent) sei, auch seien mehr als 70 Prozent aller geringfügig Beschäftigten Frauen - die von ihnen verrichteten Tätigkeiten würden oft niedriger bewertet, Die AK fordert daher unter anderem mehr und bessere Kinderbetreuungsplätze, ein Recht auf Teilzeit mit einem Rückkehrrecht auf Vollzeitarbeit sowie ein Mitspracherecht bei der Arbeitszeitgestaltung für Eltern kleiner Kinder. (APA)