Foto: Trost
Bei diesem live auf fünf Musiker verstärkten US-Trio handelt es sich um Jennifer Herremas Nachfolgeband ihrer legendären, gemeinsam mit Exmann Neil Hagerty betriebenen Noise-, Grind- und Junkierock-Lebensgemeinschaft Royal Trux (1985-2001). RTX setzen dabei auf dem im September 2004 erschienenen Debütalbum "Transmaniacon" (Vertrieb: Trost) mit modernen elektronischen Sampling-Mitteln auf die Fortführung eines altbewährten Konzepts. An der Schnittstelle von einmal mehr, einmal weniger stumpfem 70er-Jahre-Hardrock im Stile von so unterschiedlichen Bands wie den unseligen Aerosmith oder der heute kultisch verehrten wilden Weiber The Runaways um Joan Jett ("I Love Rock 'n' Roll!") und unter Beimengung von reaktionärem Boogie-Rock aus den Südstaaten wird mit den Mitteln des heiligen Lärms (Sonic Youth, Jon Spencer Blues Explosion . . .) zeitloser Dreck erzeugt. Der wird gleich bei seiner Entstehung immer auch reflexiv gebrochen und hinterfragt. Positiv gedeutet. Negativ gelesen kann Jennifer Herrema ihre sieben Zwetschken dank diverser konsequent weiter zugeführter Substanzen noch immer nicht zusammenhalten. Das wird von manchen wohlmeinenden Kritikern wieder einmal als Zukunft des Rock 'n' Roll gedeutet. (schach/DER STANDARD, Printausgabe, 09.02.2005)