Maria Hofstätter und Martina Spitzer
Foto: Szenenbild/dietheater
Wien - "Frauen. Krieg. Lustspiel" heißt das Stück von Thomas Brasch, und tatsächlich ist der Titel Programm - jedenfalls für Susanne Lietzows Inszenierung, die nach einer erfolgreichen Premiere in Feldkirch im Juni des Vorjahres gestern, Donnerstag, Abend erstmals in Wien zu sehen war. Zwei Frauen auf der Bühne, Bomben- und Granateneinschläge vom Band, aber auch sehr viel zu lachen. Auf eine erstaunliche Weise passt all dies zusammen und ergibt einen abwechslungsreichen Theaterabend, der nach der Wiener Spielserie auf Tournee geht.

Furiose Spielvorlage für zwei Darstellerinnen

Das Stück des 2001 gestorbenen deutschen Autors, eine zwischen den Zeiten, vom Trojanischen Krieg bis zur Gegenwart, hin- und herwechselnde Szenenfolge, wurde 1988 in Wien von George Tabori uraufgeführt. Damals spielten Angelica Domröse und Ursula Höpfner die Hauptrollen von zwei Frauen, die mit den schrecklichen Auswirkungen von Krieg und Zerstörung konfrontiert sind. Kriegs-, Liebes- und Machtspiele vermischen sich zu einer rasanten Achterbahnfahrt durch Geschichte und Gefühle. Eine furiose Spielvorlage für zwei Darstellerinnen - Maria Hofstätter und Martina Spitzer stehen nun ihren prominenten Kolleginnen um nichts nach.

Kasperlfiguren

Hofstätter (bekannt vor allem aus Ulrich Seidls Film "Hundstage") gibt die füllige, lebenslustige Rosa, Spitzer die verhärmte, zurückhaltende, aber ungemein schnippische Klara. Die Männerrollen hat die Regisseurin gestrichen: Sie werden durch Kasperlfiguren ersetzt, und auch das Figurentheaterspiel macht den beiden Schauspielerinnen sichtlich Spaß. Dass der 100-minütige Abend im zweiten Teil etwas an Spannung verliert, trübt den positiven Gesamteindruck nur unwesentlich. Bis 19. Februar ist diese Produktion des Vorarlberger Projekttheaters noch im dietheater Wien zu sehen, anschließend startet eine einmonatige Tournee. (APA)