In der Kontroverse zwischen Landeshauptmann Jörg Haider (F) und dem ORF über die "ZiB 2"-Berichterstattung zur Wirtschaftslage Kärntens hat sich am Freitag das Landesstudio Kärnten zu Wort gemeldet. Redakteurssprecher Wolfgang Dittmar wandte sich in einem Offenen Brief gegen die von Haider getroffene "Differenzierung zwischen der Arbeit unserer Kollegen in Wien und den Kärntner ORF-Redakteuren". Man bedauere diesen "Spaltungsversuch".

Der Fernsehbericht, der nach Ansicht der FPÖ ein negatives Bild der wirtschaftlichen Situation Kärntens zum Ausdruck gebracht hatte, war auf heftige Kritik seitens der FPÖ gestoßen. Der freiheitliche Landesobmann Martin Strutz macht sogar die Bundes-ÖVP dafür verantwortlich, dass ORF-Chefredakteur Werner Mück ein Wiener Team nach Kärnten "abkommandiert" habe, mit dem Auftrag, schlecht über das Land unter einem freiheitlichen Landeshauptmann zu berichten. Haider sprach in seiner Aschermittwoch-Rede von "Politgangstern" am Küniglberg, während er den Kärntner ORF-Redakteuren generell Objektivität zubilligte.

"Zusammenarbeit funktioniert bestens"

Dittmar meinte dazu am Freitag, dass sich die Redakteure des ORF-Landesstudios "selbstverständlich völlig mit der Arbeit unserer Kollegen in Wien identifizieren können". Dittmar: "Unsere journalistische Zusammenarbeit funktioniert bestens, mögliche unterschiedliche journalistische Einschätzungen (in den kritisierten ZiB-Berichten gab es keine) bewegen sich dennoch immer innerhalb unseres Gesetzesauftrages nach objektiver Berichterstattung."

Die scharfen Vorwürfe der FPÖ waren zuvor schon vom ORF in Wien zurückgewiesen worden. Hinsichtlich des Ausdrucks "Politgangster" erwarten sich die Redakteure eine Entschuldigung. Andererseits haben sowohl die Kärntner FPÖ als auch die SPÖ eine Beschwerde bei der Hörer- und Sehervertretung wegen des inkriminierten Beitrages in der "ZiB 2" angekündigt. (APA)