Geschlechterpolitik
Ärztinnen verringern Teenie- Schwangerschaften
Durch größere Gesprächsbereitschaft und Geduld
London - Betreut eine Hausärztin
heranwachsende Mädchen, kann sie durch aufklärende Gespräche
mehr Teenie-Schwangerschaften verhindern als ihre männlichen
Kollegen. Dies hat eine Studie der Universität von Nottingham
ergeben, die am Freitag in der Fachzeitschrift "British Medical
Journal" veröffentlicht wurde. Die Wissenschaftler hatten die
Anzahl der Teenie-Schwangerschaften in mehr als 820 Arztpraxen
analysiert. In den Praxen von Ärztinnen seien neun Prozent
weniger Teenie-Schwangerschaften vorgekommen als in denen der
Ärzte. Bei Ärztinnen unter 36 Jahren seien es sogar 25 Prozent
weniger gewesen.
Grund hierfür ist der Studie zufolge die größere
Gesprächsbereitschaft und Geduld der Ärztinnen. "Ärztinnen haben
weniger Schwierigkeiten sexuelle Probleme mit den Mädchen zu
besprechen und informieren sie ausführlicher über
Sexualkrankheiten und den Gebrauch von Kondomen", heißt es in
der Studie.
In Grossbritannien gibt es mehr Teenie-Schwangerschaften als
um übrigen Westeuropa. Mehr als 8000 Mädchen im Jahr werden hier
vor ihrem 16. Lebensjahr schwanger. Experten bringen die hohe
Zahl in Zusammenhang damit, dass die Mädchen oft selbst Kinder
von Teenie-Mütter sind. Weitere Gründe könnten geschiedene
Eltern, oder ein schwieriges soziales Umfeld sein. (Reuters)