Rust – Zur Einstimmung auf
die Vorbereitungen für den
Gemeinderatswahlkampf
wird den Wiener SPÖ-Funktionären am Samstag das
präsentiert, was Bürgermeister Michael Häupl "am liebsten vor mir selber geheim halten würde": Die jüngsten SP-
internen Umfragedaten, die
vom Meinungsforschungsinstitut TrendCom erhoben wurden. Laut dieser Umfrage unter einem Sample von 1000
Personen würde die Wiener
SPÖ derzeit 50 Prozent der
Stimmen erzielen. Ein Plus
von zwei Prozent gegenüber
dem November 2004.
Doch nicht nur die SPÖ hat
zugelegt – sondern auch die
ÖVP, die sich von 17 auf 19
Prozent steigern konnte. Und
zwar auf Kosten der Grünen,
die von 23 Prozent im November nun auf ebenfalls 19 Prozent abgesunken sind.
"Das ist natürlich nur eine
Momentaufnahme", warnt SP-
Berater Harry Schranz im
STANDARD-Gespräch vor voreiligen Schlüssen. Sie zeige
aber, dass die Grünen derzeit
sowohl ans bürgerliche Lager,
als auch in Richtung SPÖ verlieren.
Bekannt und unbeliebt
Weitere Ergebnisse dieser
Umfrage: Michael Häupl liegt
derzeit schon fast jenseitig bei
einer Bekanntheit von 100
Prozent und bekäme bei einer
Bürgermeister-Direktwahl 71
Prozent. Heinz-Christian Strache von der FPÖ hingegen
konnte zwar durch mehrere
Plakatwellen seine Bekanntheit auf 83 Prozent steigern,
würde aber nur von fünf Prozent direkt gewählt und rangiert bei einer Beliebtheitsskala von eins bis fünf bei 4,18.
Häupl liegt bei 2,33.
VP-Kandidat Johannes
"Gio" Hahn und die Grüne
Maria Vassilakou hingegen
haben eher ein Bekanntheitsproblem: Sie sind nur für 61
bzw. 65 Prozent ein Begriff.
Wobei Vassilakou allerdings
bessere Beliebtheitswerte hat
("Schulnote" 2,83), und sie
würde von neun Prozent direkt gewählt. Hahns Beliebtheit hält bei Note 3,19, und
sechs Prozent würden ihm
ihre "Bürgermeisterstimme"
geben. (frei/DER STANDARD, Printausgabe, 19./20.2.2005)