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Wien - Zwei Waschtische, die auch Kinder erreichen können, maximal 38 Grad warmes Wasser und Seifenspender, wohlgemerkt an der Wand montiert: Das ist nur eine der Vorschriften für Kindergärten in Wien. In den anderen Bundesländern gibt es wieder jeweils andere, denn Kindergärten sind Ländersache.

Die ÖVP Wien will nun bundesweit einheitliche pädagogische Standards für Kindergärten. Der geschäftsführende Wiener VP-Obmann Johannes Hahn forderte am Montag seine Parteifreundin, Bildungsministerin Elisabeth Gehrer (VP), auf, ihre "Koordinationsfunktion wahrzunehmen" und einen österreichweiten Kindergartengipfel einzuberufen. Es müsse klar werden, dass der Kindergarten eine Bildungseinrichtung ist.

"Bildungsplan"

Für Wien werde bereits an einem "Bildungsplan" gearbeitet, konterte SP-Gemeinderat Jürgen Wutzlhofer.

Offene Türen rennt Hahn indes beim Dachverband der Kindergartenpädagoginnen ein. Sie haben - gemeinsam mit anderen Kinder- und Familieneinrichtungen - schon 1999 einen Text für ein "Bundesrahmengesetz zur Qualitätssicherung in der Kinderbetreuung" mit Mindeststandards, die für alle österreichischen Kindergärten gelten müssten, vorgelegt. Die Politik habe den Entwurf bis jetzt aber ignoriert, kritisiert Obfrau Raphaela Keller.

In der kanadischen Provinz Ontario gibt es indes auch für Kindergärten eigene Curricula mit konkreten "Lernzielen". Am Ende jedes Kindergartenjahres gibt es wie in der Schule "Report Cards" - Schulnachrichten, die die Eltern über den Wissensstand ihrer Kinder informieren. (nim/kmo, DER STANDARD – Printausgabe, 22.02.2005))