Wien - Das Österreichische Museum für Volkskunde (ÖMV) wurde 1895 durch den Verein für Volkskunde gegründet. Es zählt mit seinen gegenwärtig über 122.000 Sammelobjekten zu den bedeutendsten ethnographischen Museen Europas. Streng genommen ist es als Vereinsmuseum kein Bundesmuseum, wurde allerdings stets "wie ein Bundesmuseum behandelt", so Museumsdirektor Franz Grieshofer, der nach Kürzungen der Bundessubventionen die Existenzgrundlage des Museums und dessen Eigenständigkeit gefährdet sieht. Neben einer diskutierten möglichen Eingliederung in das Völkerkundemuseum bzw. den Verband des Kunsthistorischen Museums hat auch Kunstsammler Rudolf Leopold Interesse seines Museums angemeldet.

Das Museum hat seinen Sitz im Palais Schönborn in der Laudongasse in Wien-Josefstadt sowie Außenstellen in der Johannesgasse in Wien-Innere Stadt (Sammlung Religiöse Volkskunst) und im Burgenland (Ethnographisches Museum Schloss Kittsee mit einer ständigen Schausammlung zur Volkskunde Ost- und Südosteuropas). Als gemeinsame Schaufläche werden 2.525 Quadratmeter angegeben.

Alltagskultur

Hauptgegenstand des wissenschaftlichen Interesses ist die Alltagskultur. "Das Museum setzt sich mit gegenwärtigen und historischen Lebensformen und kulturellen Äußerungen sozialer und ethnischer Gruppierungen vorwiegend im europäischen Raum auseinander", heißt es im Kulturbericht über die Aufgaben und Perspektiven des Volkskundemuseums. Dass dies durchaus immer wieder mit zeitgenössischen Bezügen und aktueller Thematik geschieht, hat etwa 2002 die außerordentlich erfolgreiche Ausstellung "Aller Anfang" über Geburten bewiesen. (APA)