Grafik: DER STANDARD

Im Winter oder in längeren Perioden ohne wesentlichen Niederschlag trocknen einige der seichten Lacken des burgenländischen Seewinkels aus, und das im Wasser gelöste Salz und Soda bildet auf dem Grund und an den Ufern der Vertiefungen eine weiße, aus Kristallen bestehende Schicht, die von weitem den Eindruck von Schnee erweckt.

Die Zicklacke verdankt dieser Erscheinung ihren Namen: Das ungarische "czik" bedeutet Salz. Es kommen dort auch etliche Salz liebende Tier- und Pflanzenarten vor, die man sonst nur in weiter östlich liegenden Regionen antrifft.

Der Seewinkel gehört zu jenen Bereichen, in denen sich der Frühling sehr zeitig ankündigt: Zugvögel machen hier schon früh Station, um dann weiter nach Norden zu fliegen; so mancher Gefiederte überwintert in der Region. Deshalb darf man die Schilf-und Uferbereiche auch in der kalten Jahreszeit nicht betreten, woran man sich auch ohne Kontrolle halten sollte.

Da es einiges zu sehen gibt, gehört ein Feldstecher in den Rucksack, ebenso ein Vogelbestimmungsbuch. Den Neusiedlersee sieht man nur von Weitem. Mit lästigen Gelsen ist jetzt nicht zu rechnen, stärkerer Wind aber kann einem die Wanderung verleiden.

Probleme gibt es auf der Tour natürlich nicht, denn man hat nur einen Höhenunterschied von einigen Metern zu überwinden, und die Gegend ist so übersichtlich, dass man sich kaum verirren kann. Wem die empfohlene große Runde zu lang ist, der kann die Wanderung um mehr als die Hälfte verkürzen.

Die Route

Von Illmitz wandert man auf der Straße Richtung Seebad, zweigt nach dem Zicksee nach rechts ab und marschiert nach Norden. Vorbei am Fuchsloch gelangt man zum Unteren Stinkersee und ans Ufer des Oberen Stinkersees. Gehzeit ab Illmitz rund 2½ Stunden.

Unmittelbar nach dem Gewässer hält man sich rechts auf eine Straße, und nach etwa 1,5 km führt ein Güterweg direkt nach Süden, dem man folgt. Fast schnurgerade geht es bis zum Ausgangspunkt Illmitz zurück. Gehzeit ab Oberem Stinkersee 2½ Stunden.

Bei der kleineren Runde schwenkt man nach einer Viertelstunde nach Passieren des Fuchsloches nach rechts ein und kehrt nach Illmitz zurück. (Der Standard, Printausgabe, 12./13.3.2005)