Wien - Bei der heurigen Amadeus-Verleihung hatte die Geschlechterverteilung eindeutige Schieflage: von den 58 nominierten Acts waren 7 rein weiblich besetzt, bei 6 waren sowohl Männer als auch Frauen beteiligt - und überwältigende 44 dieser Gruppen waren rein männlich besetzt.

Stellt sich nun die Frage: gibt es nicht genügend Frauen in der heimischen Musikszene - oder sind diese nicht gut genug für eine Veranstaltung wie den Amadeus? Das Projekt Fem.Pop des SR-Archivs österreichischer Popularmusik kann darauf eine Antwort geben.

Nur 10 Prozent Frauen

In einer Langzeitstudie wurden in dessen Rahmen Daten ausgewertet und österreichische Musikerinnen und Mitarbeiterinnen der Musikindustrie befragt. Dabei ergab sich unter anderem, dass die Musikerinnenquote österreichweit mit 10 Prozent noch niedriger ist, als jene beim Amadeus (was wiederum für die Qualität dieser Musikerinnen spricht).

Weitere Daten, die auf der Fem.Pop-Webseite zur Verfügung stehen, beschäftigen sich mit der Frage, wie die Verteilung bei den übrigens Jobs in der Musikindustrie und wie die Zusammensetzung in den verschiedenen Bands aussieht sowie, welche Genres und Instrumente bei den Musikerinnen am beliebtesten sind. Außerdem gibt es Interviews mit Musikerinnen und weiterführende Links etwa zu Female Pressure. (hein, dieStandard.at, 7.5.2014)