Klagenfurt - Ende vergangener Woche war es schon fix, am Montag ist nun wieder alles anders: Der Abriss der Wörtherseebühne könnte nun doch erst im Herbst stattfinden, und das, obwohl ein Kran in der Früh bereits für Abrissarbeiten bereitgestellt wurde. Auslöser für die neuerliche Debatte ist Neo-Landesrat Christian Benger (ÖVP), der nun auch Vorsitzender des Seebühnen-Ausschusses ist.

Der Abriss solle verschoben werden, um die "Starnacht am Wörthersee" am 19. Juli auf ihr durchführen zu können, erklärte Benger in der "Kronenzeitung" und argumentierte mit "Hausverstand". Das Problem sei eine terminliche Kollision mit dem "Ironman", der zeitnah (29. Juni) in der Ostbucht des Wörthersees stattfindet, war aus dem Büro Benger am Montag zu hören. Warum die Verantwortlichen erst jetzt auf die Terminkollision aufmerksam wurden, ist unklar. Noch in der Vorwoche hatte der Starnacht-Veranstalter, IP-Media-Geschäftsführer Martin Ramusch, erklärt, dass es ihm "völlig wurscht" sei, wo die "Starnacht" stattfinde. "Wir haben mehrere Varianten dafür, etwa die große Wiese nahe dem Ufer, wir könnten aber auch in die Stadt wechseln", so Ramusch.

Rätselraten um Zuständigkeiten

Im Laufe des Montags ist in Klagenfurt nun weiter versucht worden, den Abriss der Wörtherseebühne zu verschieben. Seit Montagfrüh waren Abbauarbeiten im Gange. Gleichzeitig wurde im Hintergrund hektisch an einem Umlaufbeschluss gebastelt, der die Arbeiten zum Stillstand bringen würde. Das entscheidende Gremium ist die Generalversammlung der Kärntner Messen, in deren Eigentum die Bühne steht.

Sollte der Umlaufbeschluss zustande kommen, würde die Messe die Abrissarbeiten sofort einstellen. Bis Montag galt jedoch ein anderslautender Beschluss der Generalversammlung, der den unverzüglichen Abriss vorsah. Ganz verhindert werden soll der Abbau der Bühne allerdings nicht. Ein gültiger Abrissbescheid sieht eine Frist bis Anfang September vor.

Nach der Generalversammlung muss dann auch noch der Seebühnen-Ausschuss zustimmen. Seitens des Landes hatte bereits Landesrat Christian Benger (ÖVP) für den vorübergehenden Erhalt der Bühne plädiert. SPÖ-Landeshauptmann-Stellvertreterin Gabriele Schaunig machte zur Bedingung, dass "kein Steuergeld" mehr in die Seebühne fließen dürfe.

Die über den Sommer anfallenden Kosten würden von der IP-Media übernommen, die die Starnacht veranstaltet, hieß es von dieser. Die Kärntner Messen, in deren Eigentum die Seebühne steht, gehören zu 48 Prozent der Stadt und zu je 26 Prozent dem Land über die Landesholding und der Wirtschaftskammer. (APA, 19.5.2014)