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Die britischen Forscher experimentierten mit der Gefleckten Weinbergschnecke (Cornu aspersum). Die Tiere zeigten einen überraschend ausgeprägten Heimkehrinstinkt.

Foto: AP Photo/Robin Loznak, The News-Review

London - Forscher haben entdeckt, dass Schnecken einen Heimkehrinstinkt besitzen. Der lässt sich nur überwinden, wenn man die Tiere mehr als 20 Meter weit wegbringt – oder ebenso weit wirft.

Bei uns sind es vor allem die Nacktschnecken, die Gartenbesitzer zur Verzweiflung treiben können. Um der unangenehm glitschigen Tiere Herr zu werden, empfehlen sie Bierfallen, Schneckenkörner, Laufenten oder die Schere.

Manchmal können aber auch Weinbergschnecken zur Epidemie werden – so in England im Jahr 2001. Genauer gesagt handelte es sich um die gefleckte Weinbergschnecke (Cornu aspersum), die auch in Kontinentaleuropa heimisch ist, aber eher in wärmeren Gegenden.

Fähige Heimkehrer

Wer die Tiere nicht umbringen (und womöglich essen) will, wirft sie oftmals aus dem Garten. Diese Methode wirkt  allerdings nur bedingt, wie die beiden britischen Forscher David Dunstan und David Hodgson herausgefunden haben, die anlässlich einer Schneckenplage rund 400 Tiere markierten und unterschiedlich weit aus dem Garten entfernten. Dann beobachteten sie sechs Monate lang, welche Tiere wieder zurück in den Garten fanden.

Die statistische Auswertung der Daten lieferte ein überraschendes Ergebnis. Wie die Wissenschafter - ein Physiker und ein Ökologe - im Fachmagazin "Physica Scripta" unter dem lakonischen Titel "Snails home" berichten, dürften die Tiere eine Art Heimkehrinstinkt haben, der allerdings auf rund 20 Metern beschränkt ist.

Wer also einigermaßen weit werfen kann, kann der Schneckenplage in seinem Garten auf diese Art durchaus Herr werden. Zudem empfehlen die Forscher, die Schnecken auf einem Stück Land auszusetzen, das brach liegt – und nicht in Nachbars Garten. (tasch, derStandard.at, 20.5.2014)