Klagenfurt - Im Kärntner Landesmuseum geht der Rechtsstreit um die fristlose Entlassung eines leitenden Mitarbeiters weiter. Dieser wird auch als Machtkampf zwischen Direktor Thomas Jerger und dem Leiter des Archäologieparks Magdalensberg gesehen. Der hatte sich ebenfalls um die Museumsdirektion beworben. Jerger hatte den Archäologen wegen schwerer Dienstverfehlungen fristlos gekündigt. Der hatte berufen und vom Klagenfurter Arbeitsgericht Recht bekommen. Das Oberlandesgericht Graz hat diese Entscheidung aufgehoben und nach Klagenfurt zurückverwiesen. Die Vorwürfe seien so gravierend gewesen, dass die Causa neu aufgerollt werden muss, so der Anwalt des Landesmuseums Farhad Paya.

Umsätze entzogen

Der Mitarbeiter soll auch beim Archäologischen Dienst Kärnten (ADK), einem privaten, landessubventionierten Verein, mitgearbeitet haben. Dies habe er aber nicht als Nebentätigkeit gemeldet. Durch seine Tätigkeit habe er dem Landesmuseum, bei dem er einen unkündbaren Vertrag hatte, obendrein Umsätze in der Höhe von 200.000 Euro entzogen.

Zudem bestehe der Verdacht des Amtsmissbrauchs und der Untreue. So habe der Archäologe erhebliche Summen für Geräte ausgegeben, welche günstiger an den Verein ADK verkauft wurden. Das Grabungszentrum am Magdalensberg hingegen sei in einem ungepflegten Zustand gewesen.

Der Archäologe bestritt stets alle Vorwürfe und wies daraufhin, dass er beim ADK ehrenamtlich in der Freizeit tätig gewesen sei. (Elisabeth Steiner, DER STANDARD, 23.5.2014)