Der spezielle Ansatz, Techno mit Bass, Gitarre und Schlagzeug im klassischen Bandformat zu spielen, ließ zunächst eigentlich an einen höheren Spaß mit Ablaufdatum denken. Vier Jahre später allerdings gilt das in Wien beheimatete Trio Elektro Guzzi als wichtigster Technoexport des Landes.

Kaum ein namhafter Ort für Klubkultur in Europa, den die Band nicht bespielt hat - und sie führt somit eines vor Augen: Das beste Marketinginstrument ist und bleibt die gute musikalische Idee, wobei der nachhaltige Eindruck, den Elektro Guzzi bei Live-Auftritten hinterlässt, ebenso in der zur Schau gestellten Virtuosität begründet liegt.

Hier sitzt jeder Klangtupfer - eine Band mit der Präzision eines Schweizer Uhrwerks ist hier am Werk. Jedenfalls: Kommenden Montag erscheint mit Observatory der dritte Elektro-Guzzi-Longplayer. Und heute, Freitag, stellt die Band dieses neue Werk in der Linzer Stadtwerkstatt vor.

Und sie findet dabei natürlich auch adäquate Unterstützung: Die Niederländerin DJ Marcelle, die ebenso um die Überwindung gewisser Dogmen bemüht ist, indem sie das weite Feld zwischen Dub, Avantgarde und Krautrock homogen absteckt, liefert den Soundtrack für die Tanzeinlagen des Abends.

Denn es verhält sich so: Elektro Guzzi verleiten dazu, die Konzerte mit offenem Mund staunend zu konsumieren. (lux, DER STANDARD, 23.5.2014)