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Die Zukunft der Mobilität wird auch beim Auto-Händler entschieden. Hier steht nicht so viel Zukunft, wenn man Verbrauch und Technik zum Maßstab nimmt.

Foto: ap/osorio

Kritik am Auto ist allgegenwärtig: Erdgebundene Verkehrssysteme führen zur Versiegelung riesiger Landflächen, wobei der motorisierte Individualverkehr den allergrößten Anteil einnimmt. Auch verbraucht dieser einen erheblichen Teil des Rohöls, das zu klimaschädlichem CO2 oxidiert wird. Die Autos immer sparsamer zu machen und nach Alternativen bei Antrieben zu suchen ist folglich ein unumgänglich wichtiger Weg.

Auto ist super, aber ...

Trotzdem kann dies nicht das einzige Streben sein. Nicht nur die einzelnen Autos, sondern die ganzen Verkehrsstrukturen müssen sich ändern. In den vergangenen 50 Jahren haben im Wesentlichen die Möglichkeiten des Automobils unsere Planungen bestimmt. Bis immer mehr Autoverkehr immer noch mehr Autoverkehr eingefordert hat. Denn, überspitzt gesagt, wie sollen Sie zu Fuß auf die andere Seite einer mehrspurigen Autobahn gelangen?

Also: Auto ist super. Aber es muss gezähmt werden, man könnte auch sagen, es wird Zeit, uns das Auto untertan zu machen, anstatt sich davon überrollen zu lassen (z. B. mit elektronischer Hilfe).

Zwischen Dynamik und Leiden

Auch oder gerade weil die eigendynamische Entwicklung des Systems Automobil uns eine unerquickliche Facette des Leidens am Automobil eingebracht hat: Heute würde niemand mehr ernsthaft auf die Idee kommen, die "autogerechte Stadt" zu planen (übrigens keine amerikanische, sondern eine deutsche Erfindung des Stadtplaners Hans Bernhard Reichow).

Das ist doch schon der wichtigste Fortschritt. Einen guten Weg in die Zukunft zu finden, das wird die Autoindustrie alleine aber nicht schaffen. Da müssen wir ihr schon helfen, mit einer klugen Politik und weisen Kaufentscheidungen. (Rudolf Skarics, DER STANDARD, 23.5.2014)