Bei der Hypo Alpe Adria muss jetzt alles ruck, zuck gehen. Es braucht ehebaldig ein Gesetz für die Abbaugesellschaft. Erst dann ist die Bank keine Bank mehr, erst dann ist sie eigenkapitalmäßig aus dem Schneider.

Schnell, schnell hat der Finanzminister vorher noch den Aufsichtsrat ausgetauscht; und zwar den ganzen. Die Kontrollore werden, schon beim Einarbeiten, ihre Freude haben. Bei seiner Ho-ruck-Aktion hat sich der Minister aber fast selbst überdribbelt. Am Dienstag kündigte er für Freitag den Aufsichtsratsaustausch an - leider fehlte ihm das Personal. Gut: Zwei, drei Leute hatte er schon; und dass aus einem Wunschkandidaten nichts wurde, war Pech. Am Donnerstag fehlten nur noch dessen Ersatzmann und eine (zweite) Frau - auch die fanden sich. Etwas holprig das Ganze, aber es geht ja nur um die Bank der Steuerzahler.

Wenigstens die Vermarktung der ganzen Geschichte gelang grandios. Die Neuen (drei statt bisher zwei Banker, eine Ex-Speditionsbesitzerin und die Chefin des Bundesrechenzentrums) brächten "Professionalisierung", schrieb man den scheidenden Kontrolloren charmant ins Stammbuch. Zudem sei nun "Entpolitisierung" im Aufsichtsrat erreicht - dass die frühere steirische Vize-ÖVP-Chefin und die Vize-Kabinettschefin von Karl-Heinz Grasser in selbigen eingezogen sind, wurde verschwiegen.

Auch das etwas patschert. Aber es geht ja nur um die Bank der Steuerzahler. (Renate Graber, DER STANDARD, 24.5.2014)