Diamant-Welten häufiger als gedacht

Die Erde besteht zu etwa 0,005 Prozent aus Kohlenstoff. Astronomen glauben, dass es sich bei den meisten felsigen Exoplaneten ähnlich verhält und sie nur einen geringen Kohlenstoff-Anteil besitzen. Im Oktober 2012 jedoch wurde eine sogenannte Supererde mit dem doppelten Durchmesser unseres Heimatplaneten entdeckt, die zu einem erheblichen Teil aus Kohlenstoff zu bestehen scheint. Wie die Illustration oben zeigt, könnte der als 55 Cancri e bezeichnete Exoplanet aus regelrechten Schichten von Graphit und Diamant bestehen.

Modellrechnungen von US-Wissenschaftern von den Universitäten Yale und Cambridge legen nun nahe, dass Exoplaneten wie 55 Cancri e keine Seltenheit sein müssen. Tatsächlich dürfte es sogar eine Vielzahl dieser Diamant-Welten geben. Ihrer Einschätzung nach können sich die Bedingungen innerhalb der protoplanetaren Scheibe rund um einen neugeborenen Stern allmählich soweit ändern, dass selbst Systeme mit einem zunächst ungünstigen Mengen-Verhältnis von Kohlenstoff zu Sauerstoff Kohlenstoff-reiche Planeten hervorbringen. Die Erkenntnisse werfen neue Fragen über Oberflächenbeschaffenheit, Klima, plattentektonische Phänomene und nicht zuletzt auch Habitabilität auf solchen Exoplaneten auf.

Foto: Haven Giguere/Yale University

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Neue Windturbine für den Privatgebrauch

Eine neuartige Windkraftanlage soll privaten Haushalten günstigen Strom liefern. Die von der niederländischen Firma "The Archimedes" entwickelte Windturbine "Liam F1 Urban Wind" hat einen Durchmesser von 1,5 Metern, ähnelt einem halbierten Schneckengehäuse und kostet um die 4.000 Euro. Die Anlage ist nach Angaben des Unternehmens klein genug, dass sie auf jedem Hausdach angebracht werden kann, und sollte rund die Hälfte des Tagesbedarfs eines herkömmlichen Haushaltes an Strom liefern. Eine erste Anlage wurde dieser Tage auf dem Dach einer Polizeistation in Rotterdam installiert.

Foto: APA/ EPA/BAS CZERWINSKI

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Erstes Abbild eines legendären Mönchs

Archäologen haben bei Ausgrabungen in Israel ein Siegel aus der Zeit der Kreuzzüge entdeckt, auf dem das Abbild eines legendären Mönchs zu erkennen ist. Das rund 800 Jahre alte Siegel aus Blei wurde aus den Überresten eines Klosters im Jerusalemer Viertel Bayit Vegan geborgen. Das darauf dargestellte Gesicht zeigt den byzantinischen Religionsführer Sabas. Es ist das erste bekannte Bildnis des aus Kappadokien stammenden Einsiedlers und Klostergründers. Sabas lebte und wirkte im fünften Jahrhundert im Gebiet der heutigen Levante. Die Rückseite des Siegels zeigt die griechische Inschrift "Dies ist das Siegel von Laura vom Heiligen Sabas".

Foto: EPA/CLARA AMIT / ISRAELI ANTIQUITIES AUTHORITY

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Googles Auto-Pläne für die Zukunft: Fahren ohne Fahrer

Der Internetkonzern Google hat dieser Tage Pläne für ein selbstfahrendes Auto ohne Lenkrad sowie Gas- und Bremspedale vorgestellt. Die ersten Prototypen der kleinen Elektrofahrzeuge für zwei Insassen, die auf den ersten Blick an Spielzeugautos erinnern, wurden bereits getestet, wie Google-Mitbegründer Sergey Brin auf einer Konferenz in Kalifornien sagte. Der US-Internetkonzern wolle zügig 200 der mit Partnern entwickelten Fahrzeuge bauen. In einigen Städten könnten die ganz ohne Fahrer auskommenden Elektromobile dann möglicherweise bereits in ein paar Jahren eingesetzt werden.

Google testet bereits seit 2009 Fahrzeuge mit Auto-Pilot. Dabei wurden bestehende Fahrzeugtypen wie etwa der Prius von Toyota mit Laser-Sensoren und Radargeräten ausgestattet. Bislang ist aber vorgesehen, dass der Fahrer in bestimmten Situationen wieder die Kontrolle des Fahrzeugs übernehmen kann. Die Autobranche sieht in dem autonomen Fahren einen vielversprechenden Zukunftstrend. Alle großen Hersteller sowie Zulieferer und auch einige branchenfremde Konzerne arbeiten mittlerweile an dem Projekt "Fahren ohne Fahrer".

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Foto: REUTERS/Google Inc

Der finsterste Schatten im All

Einige der Gas- und Staubwolken innerhalb der Milchstraße zählen zu den finstersten Objekten im Weltraum. Staub stellt den grundlegenden Stoff innerhalb des galaktischen Werdens und Vergehens dar. Körnchen von Kohlenstoff und Silizium werden von Supernova-Explosionen oder sterbenden Sternen in die Galaxis hinaus geschleudert, wo Gas sich allmählich um diese Materiewolken sammelt. Das Gemisch beginnt sich zu verdichten, an einigen Stellen kollabiert die Wolke und ein neuer Stern geht daraus hervor. Diese Materieansammlungen im All sind in der Lage, praktisch jegliches Licht abzublocken.

Die mit dem "Spitzer"-Weltraumteleskop geschossene Infrarot-Aufnahme oben zeigt eine ganz besonders finstere und dichte Wolke nahe des Milchstraßenzentrums. Der schwarze Schatten - es ist der dunkelste, den die NASA je beobachtete hat - verrät einiges über die Dimensionen der Wolke: Die Materie- und Gasansammlung verfügt über etwa die 70.000-fache Masse unserer Sonne und bedeckt eine Region mit rund 50 Lichtjahren Durchmesser. Die Astronomen gehen davon aus, dass es dort nicht mehr lange so finster sein wird: In (zumindest kosmisch gesehen) kurzer Zeit schon werden zahlreiche kurzlebige weiß-blaue Riesensterne geboren und die dunklen Schatten vertreiben.

Foto: NASA/JPL-Caltech/University of Zurich

Tiefsee in Gefahr

Unternehmen entdecken zunehmend den Meeresboden der Tiefsee unterhalb von 200 Metern als ergiebige Rohstoffquelle. Was dort an Gashydraten und metallreichen Krusten und Knollen lagert, könnte bald schon in größerem Stil abgebaut werden. Dies allerdings birgt das Risiko, irreversible Umweltschäden zu verursachen. Lebensräume und Lebensgemeinschaften voller noch unbekannter Arten (im Bild eine Tiefseeassel) könnten zerstört werden. Daher studiert nun ein von der EU gefördertes Wissenschafterteam die Möglichkeiten und Gefahren des Rohstoffabbaus am Grund der Tiefsee. Das Ziel des dreijährigen Projektes "MIDAS" (Managing Impacts of Deep Sea Resource Exploitation) ist es, zusammen mit der Industrie und Regierungspartnern, Richtlinien für den schonenden Abbau von Rohstoffen zu erstellen, um den Lebensraum Tiefsee zu schützen.

Foto: Stefanie Kaiser

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Berühmte Mosaike

Eine der bedeutendsten archäologischen Fundstätten Siziliens liegt in der Gemeinde Piazza Armerina im Süden der Insel: Die spätrömische Villa Romana del Casale war 1761 entdeckt worden, systematisch ausgegraben wurde sie ab 1881. Die Villa urbana aus dem dritten Jahrhundert ist vor allem berühmt für ihre bestens erhaltenen Bodenmosaike. 1997 erklärte die UNESCO das Bauwerk zum Weltkulturerbe. Dieser Tage wurden einige Highlights der Villa nach umfassenden Restaurierungsarbeiten wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Foto: APA/EPA/GIOVANNI FRANCO

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Zwillingsforschung im All und auf der Erde

Die NASA plant Zwillingsexperimente im All: Die eineiigen Zwillinge Mark (rechts) und Scott Kelly (50) sind beide erfahrene Astronauten und stellen für die US-Raumfahrtbehörde eine einzigartige Gelegenheit dar, die Effekte der Schwerelosigkeit auf den menschlichen Körper zu erforschen. Ab Ende März 2015 wird Scott ein Jahr auf der internationalen Raumstation ISS verbringen, während sein bereits pensionierter Bruder Mark auf der Erde bleibt. Die anschließenden Untersuchungen sollen zeigen, was Langzeitaufenthalte im All für Auswirkungen haben können. Die Ergebnisse sollen unter anderem auch in die Planung einer zukünftigen Marsmission einfließen.

Foto: AP Photo/NASA

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Österreich verliert zwei seiner sieben Biosphärenparks

Das Bundesland Tirol hat zwei UNESCO-Biosphärenparks verloren. Das Österreichische Nationalkomitee für das UNESCO-Programm "Man and the Biosphere" hat beschlossen, die beiden Tiroler Gebiete "Gossenköllesee" (im Bild) und "Gurgler Kamm" von der Liste des globalen Biosphärenpark-Netzwerks  zu nehmen. Sie würden die komplexen Anforderungen der UNESCO an einen modernen Biosphärenpark der zweiten Generation nicht mehr erfüllen, erklärte das Komitee.

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Foto: APA/ÖAW/Lammerhuber

Torfmoor von der Größe Englands im Kongo entdeckt

Britische Forscher haben in einer abgelegenen Region der Republik Kongo in Zentralafrika ein gigantisches tropisches Torfmoor entdeckt. Hinweise darauf haben bereits zuvor Satellitenaufnahmen geliefert, doch erst jetzt konnte eine Expedition das wahre Ausmaß des Moorgebietes enthüllen: Die Forscher von der University of Leeds, der Marien Nagouabi Universität und der Wildlife Conservation Society Congo aus dem Kongo berichten von einer Ausdehnung von 100.000 bis 200.000 Quadratkilometern - also flächenmäßig mindestens so groß wie England. Der Fund könnte den Wissenschaftern einen Einblick in den Kohlenstoffkreislauf von Mooren und damit auch einen Blick zurück in Klimageschichte gewähren.

Foto: Mark Young and Lorna Steel/University of Leeds

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Kein "Jahrhundert"-Sternschnuppenregen

Groß angekündigte Ereignisse in der Natur - gerne mit dem Präfix "Jahrhundert-" versehen - fallen erfahrungsgemäß bescheidener aus als erwartet. So verhielt es sich auch mit dem Giraffen-Meteorschauer, der am 23. Mai für ein beeindruckendes Himmelsspektakel sorgen sollte. Von bis zu 400 Sternschnuppen pro Stunde war im Vorfeld die Rede gewesen, tatsächlich jedoch waren es nur ein paar wenige.

Einmalig war der Camelopardalid-Meteorschauer trotzdem, allerdings in anderer Hinsicht: Ursache für den Sternschnuppenregen war der Komet 209P/LINEAR, der zwischen 1803 und 1924 seine Staubfahne in einer Region hinterlassen hatte, die die Erde auf ihrem Weg um die Sonne nun durchquerte. Es war nach Berechnungen der Astronomen die erste und einzige Begegnung der Erde mit diesem Kometen-Vermächtnis - ein zweite Chance wird es also aller Voraussicht nach nicht geben. Kleiner Trost für Europa: der Höhepunkt des Meteorschauers fiel in eine Zeit, da es in unseren Breiten bereits wieder Morgen war.

Foto: REUTERS/Gene Blevins

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Keine leichte Beute

Rotfeuerfische mögen für Hobbytaucher ein erfreulicher Anblick sein, in den Küstengebieten rund um Florida sind sie allerdings alles andere als willkommen. Die ungebetenen Einwanderer aus dem tropischen Indopazifik sind gefräßige Räuber und sorgen in den von Umweltverschmutzung, Überfischung und Klimawandel ohnehin schon bedrohten Gewässern für eine zusätzliche Belastung. Die in den vergangenen Jahren verfolgte Strategie, den Rotfeuerfisch als Speisefisch zu etablieren, erwies sich als erfolgreich: immer mehr Restaurants führen ihn als Gericht auf ihren Speisekarten. Mittlerweile übersteigt die Nachfrage sogar das Angebot. Das liegt allerdings nicht daran, dass die Rotfeuerfisch-Bestände zurück gehen: Die Riffbewohner halten sich gerne im Verborgenen auf und können kaum mit Netzen gefangen werden, sondern müssen einzeln per Harpune erlegt werden.

Foto: AP Photo/David J. Phillip

Habitable Bedingungen auf dem Mars

Areale rund um den Mars-Vulkan Arsia Mons könnten die jüngsten bislang bekannten Regionen auf dem Roten Planeten sein, die in der Vergangenheit lebensfreundliche Bedingungen bereitgestellt haben. Der Vulkan ist etwa doppelt so hoch wie der irdische Mount Everest und die dritthöchste Erhebung auf dem Mars. US-Forscher von der Brown University in Providence, Rhode Island, fanden heraus, dass vulkanische Eruptionen unter einen riesigen Eisschild an der Nordwestflanke des Feuerberges vor 210 Millionen Jahren für substanzielle Mengen flüssigen Wassers gesorgt haben. Und wo Wasser über eine längere Zeit vorhanden ist, da bestehe auch die Möglichkeit für die Existenz von Leben, meinen die Wissenschafter.

Foto: NASA/Goddard Space Flight Center/Arizona State University/Brown University

Großer Krokodil-Zahn in England entdeckt

Dakosaurus maximus zählte sicher zu den furchterregenderen Meeresbewohnern seiner Zeit. Die den heutigen Krokodilen nahestehenden Räuber lebten vom mittleren Oberjura bis zur Unterkreide und verbrachten vermutlich ihr gesamtes Leben im Ozean. Paläontologen schätzen ihre Länge auf bis zu fünf Meter, ihre Schädel ähnelten denen von Tyrannosaurus rex. Ihre Kiefer waren bestückt mit zahlreichen großen Zähnen, deren Form auf eine Lebensweise schließen lässt, die jener von modernen Schwertwalen vergleichbar sein dürfte. Nun haben britische Forscher nahe Chesil Beach in Dorset einen 5,5 Zentimeter langen Zahn von Dakosaurus maximus entdeckt - den größten, den Forscher je in Großbritannien gefunden haben haben.

Foto: Mark Young and Lorna Steel/University of Edinburgh

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Neuer Erdbeobachtungssatellit

Am vergangenen Wochenende brachte eine HII-A-Rakete vom japanischen Raumfahrtzentrum Tanegashima einen neuen Erdbeobachtungssatelliten ins All. "ALOS-2" konnte nach einer Flugzeit von rund 16 Minuten erfolgreich in einer 628 Kilometer hohen Umlaufbahn ausgesetzt werden. Der über 2.000 Kilogramm schwere Satellit soll nun mit seinem Radarinstrument "PALSAR-2" Oberflächenbilder der Erde mit einem maximalen Auflösungsvermögen von ein bis drei Metern liefern. Die Daten dienen vor allem dazu, die Folgen von Naturkatastrophen, mögliche Lagerstätten von Bodenschätzen und von Umweltzerstörung gefährdete Gebiete zu beobachten.

Foto: REUTERS/Kyodo

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Zoowelt

Alte Gepflogenheiten können bisweilen tödlich enden, wie ein Zwischenfall im Wiener Tiergarten Schönbrunn dieser Tage zeigte. Einer der beiden frei lebenden weißen Pfaue des Zoos hat es sich zur Gewohnheit gemacht, auf der Baustelle für das neue Eisbärengehege umher zu spatzieren. Als schließlich die beiden Polarbären Lynn und Ranzo ihr großzügiges neu errichtetes Domizil bezogen, hielt das den Pfau nicht davon ab, weiter seine Spaziergänge auf dem Gelände zu unternehmen - mit fatalen Folgen für den namenlosen männlichen Vogel: Ehe der Pfau die Gefahr rechtzeitig erkannte, hatte sich die Eisbärin Lynn auf ihn gestürzt. Die Bärin freute sich über die Zwischenmahlzeit, die anwesenden Zoobesucher, die Zeugen der Ereignisse wurden, reagierten zum Teil schockiert.

Foto: AP Photo/Ben Curtis

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Zoowelt II

Wir bleiben bei weißen Tieren, zum Abschluss allerdings geht es um etwas Erfreuliches: Das Kameltheater Kernhof in St. Aegyd am Neuwalde ist vor vier Jahren um einen "weißen Zoo" erweitert werden, wo Ende 2012 weiße Tiger-Vierlinge zur Welt kamen. Nun wurde diese Sensation noch getoppt: Am 25. April wurden Fünflinge geboren. Alle fünf Großkatzenjungen mit den Namen Lali, Lela, Lila, Lulu und Obama sind kerngesund. Die nun 14-fachen Eltern sind die achtjährige Burani und Papa Samir. Nach Drillingen 2011 und den Vierlingen, die mittlerweile in einen Privatzoo in den Emiraten übersiedelt sind, dürfte nun dieses Ereignis europaweit einzigartig sein. Herbert Eder, Zoobetreiber aus Leidenschaft, macht die ausgezeichneten Bedingungen für die beeindruckende Nachwuchsserie verantwortlich: ein "stressfreies" Umfeld und großzügige Gehege direkt am Waldrand in unberührter Natur der Voralpen. (red, derStandard.at, 01.06.2014)

Foto: APA/ EPA/HANS KLAUS TECHT