In Bregenz gibt es ein asiatisches Restaurant in dem 007-Darsteller Daniel Craig während einer Drehpause zum Bond-Streifen "Ein Quantum Trost“ eine Mahlzeit einnahm. Der Wirt war auf Zack und markierte den Sitzplatz von James Bond, was bis heute zur Folge hat, dass dieser Platz vor allem von weiblichen Gästen begehrt ist.

Eine ganz besondere Art, derlei Spuren zu markieren, erfand der britische Designer Jay Watson mit seinem verblüffenden Möbel "Linger a Little longer“, ein formal fesch reduziertes Möbelensemble bestehend aus Tisch und Sitzbank, beides aus massivem Kastanienholz, geeignet für sechs bis acht Personen. Soweit, so gut. Hatten wir schon. Doch damit nicht genug. Watson bepinselt sein Möbel mit einer thermochromatischen Farbe.

Foto: Jay Watson

Das heißt, wird eine Stelle des Möbels mittels einer Tasse Kaffee, eines Aschenbechers, eines Popos oder anderer Körperstellen auf mehr als 27 Grad Celsius erwärmt, hinterlässt dies je nach Temperatur verschiedene Spuren, man könnte auch sagen lauwarme Brandzeichen in Form von Handabdrücken, Tassenunterseiten oder temporären Unterarm-Stempeln. Je nach Temperatur verändert sich die Helligkeit des Abbildes. Interpretierbar ist dies mannigfaltig.

Foto: Jay Watson

Die Design-Idee eignet sich um Besucher zu erschrecken und sie nach ihrer Haushaltsversicherung zu fragen, sie ist ein Kommunikationsmittel zwischen Objekt und Benutzer, theoretisch kriminaltechnisch einsetzbar, vielleicht ein Kunstobjekt oder einfach nur eine Hetz in der Welt der Möbel.

Foto: Jay Watson

Wem die Tafel-Bank-Variante zu protzig ist, sie bringt es auf eine Länge von zwei Metern, kann den Möbelspaß auch in einer Beistell-Tischvariante erwerben. Außerdem fertigt der Designer Sonderwünschen an. (maik, derStandard.at 5.6.2014)

Foto: Jay Watson