Wien - Mit einem "Fest für den Rundfunk" wollen die Initiative Karlsplatz.org sowie diverse Kulturinstitutionen für den Erhalt des ORF-Funkhauses in der Argentinierstraße kämpfen, derStandard.at berichtete bereits über die Initiative. Die Veranstaltung am 14. Juni am Wiener Karlsplatz soll "ein Zeichen für die Qualität im öffentlich-rechtlichen Rundfunk" setzen, wie es auf der Homepage heißt. Die zentrale Forderung lautet dabei: "Der Standort muss bleiben!"

Dem Funkhaus droht aufgrund der im Frühjahr beschlossenen Zusammenlegung der Wiener ORF-Standorte am Küniglberg das Aus. Seitens der ORF-Führung wurde allerdings mehrfach betont, dass die derzeitige Heimat von Ö1, FM4, dem Wiener Landesstudio sowie dem Radiokulturhaus weiterhin als "Kulturstandort" genutzt werden soll. Betroffen wären davon rund 15 Prozent der Fläche. Sollte das Funkhaus veräußert werden, könne man die entsprechende Teile zurückmieten oder nicht mitverkaufen.

Gefahr für Programmvielfalt

In einem Manifest betonen nun die Veranstalter des "Fests für den Rundfunk", dass durch den Verkauf des Funkhauses "ein Stück des österreichischen Kulturerbes verloren" gehen würde. Man sieht die Programmvielfalt des ORF in Gefahr, was wiederum dessen öffentlich-rechtlichen Auftrag infrage stellen würde. Der Weiternutzung als reinen "Kulturstandort" kann man wenig abgewinnen: "Ein Radiokulturhaus ohne Radio macht keinen Sinn und hat schlechtere Überlebenschancen."

Außerdem könne die innerstädtische Lage nicht kompensiert werden: "Mitten in der Stadt, am Schnittpunkt der Achsen von Wissenschaft, Kultur und Politik, ist dieses Haus ein Brennpunkt für engagierten Journalismus und eine kritische Öffentlichkeit." Statt eines "teuren architektonischen Neubaus" benötige man vielmehr "Investitionen in Programm und Mitarbeiter". So spricht man sich für eine "kreative Weiterentwicklung des Funkhauses" aus, die die dort beheimateten Sender "zukunftsfähig" mache.

Namhafte Künstler

Das Fest soll zwischen 16 und 22 Uhr auf drei Bühnen am Karlsplatz stattfinden. Bis dato haben Künstler wie Clara Luzia, Marlene Streeruwitz, Violetta Parisini, Skero & die Müßig Gang, Willi Resetarits oder Wolfgang Schlögl ihre Teilnahme zugesagt. Weitere Namen sollen in den kommenden Tagen folgen. Auf der Homepage, wo sich auch ein Manifest findet, können sich Unterstützer für den Verbleib des Funkhauses auf einer Liste eintragen. (APA, 3.6.2014)