Gewohnt vielfältig - von Literatur und Theater über Musik und Kabarett bis zur bildenden Kunst - präsentiert sich die 29. Auflage der Halleiner Stadtfestwochen. Zum Auftakt steht morgen, Donnerstag, im Kunstraum Pro Arte die Vernissage von Thomas Nowotnys Schau Histologische Bilder sowie seiner Lichtinstallation Puzzle Structure auf dem Programm.

Kommenden Sonntag rezitiert Schauspieler Manfred Andrae späte Liebes- und Naturgedichte des 1973 verstorbenen chilenischen Eisenbahnersohns Pablo Neruda. Nächsten Mittwoch startet ein deutsch-österreichisches Kabarett- und Klangduo Richtung Hölle: Der Münchner Helmut Ruge, einst Partner von Hanns Dieter Hüsch und Dieter Hildebrandt, sowie Schlagwerk-Lokalmatador Gerhard Laber ließen sich für ihr Programm Al Dante von Alighieris Göttlicher Komödie inspirieren, um die größten Speibrocken der Jetztzeit in den Orkus zu schicken: die Gierigen, die Geizigen, die Absahnierer, die Städtemörder und die Dampfplauderer. Ohne Hölle aber kein Paradies - und so landen die beiden Protagonisten am Ende in ihrem eigenen Garten Eden.

Abends musiziert das steirische Ensemble Aniada a Noar mit dem friulanischen Trio Altrioh. Am 19. 6. folgt Hildegard Starlingers Bühnenfassung von Brigitte Schwaigers Romanerfolg Wie kommt das Salz ins Meer über das Scheitern einer Ehe und der Scheinheiligkeit bürgerlicher Verhältnisse und Rollenzuweisungen. Am Abend eine musikalische Europa-Rundreise mit dem heimischen Quartett Hotel Palindrone mit Stationen im irischen Pub, bei einer mazedonischen Hochzeit, französischen Bal-Folk-Tanzabenden oder auf alpinen Jodelhütten.

Am Sonntag, den 22. 6., begibt sich die Welser Sängerin Lia Pale auf eine Winterreise: Franz Schuberts Liederzyklus über unerfüllte Sehnsucht, Liebesschmerz, Abschied und Alleinsein in Jazzversion. Mit von der Partie: Mathias Rüegg, Fabian Rucker, Hans Strasser und Ingrid Oberkanins. Am 24. 6. wird Dirk Stermanns Lesung aus 6 Österreicher unter den ersten 5 vom Duo Ramsch & Rosen mit Geige, Zither, Akkordeon und Trompete begleitet. Zwei Tage später liest Thomas Glavinic aus Das größere Wunder. (dog, DER STANDARD, 11.6.2014)