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Mark Zuckerberg beim Cannes Lions International Festival of Creativity 2010.

Foto: REUTERS / SEBASTIEN NOGIER

Schon lange wissen wir, dass Facebook und Google nicht nur der Inbegriff der Sozialen Netzwerke sind, sondern auch Schritte in Richtung Werbung machen. Wenige Mausklicks genügen, um die gewünschte Zielgruppe oder die ganze Welt mit der eigenen Kampagne zu erreichen. Bis jetzt hatte der Kunde allerdings die ganze kreative Arbeit und musste selbst für die Erstellung seiner Kampagne sorgen, die dann ohne großes Zutun von Facebook und Co. einfach online gestellt wurde. Doch nun wollen die zwei Internet-Magnaten auch kreative Aspekte der Werbung übernehmen und setzen damit Werbeagenturen unter Druck.

60 Milliarden Dollar Gewinn

Die genauen Zahlen des Gewinns, die die beiden Internet-Firmen mit Werbung verdienen, lassen sich nur schwer schätzen, doch zusammen erwirtschaften sie etwa 60 Milliarden Dollar jährlich. Aufgrund der Tatsache, dass die beiden Unternehmen schon jetzt - allein im Bereich der Werbung - mehr verdienen als so manch andere Werbeagentur, macht es für die Firmen nur Sinn, diese Bereiche auszubauen und zu investieren. So wollen sie dem Kunden in Zukunft die kreative Arbeit abnehmen und ihm kostenlos einen Werbefeldzug anfertigen. Das Marketing-Tochterunternehmen von Facebook wird "Creative Shop" genannt, während Google gleich zwei Ableger gegründet hat: "Creative Agency Team", das direkt mit externen Werbeagenturen zusammenarbeitet, und "The Zoo", die direkt mit Marketingabteilungen verschiedener Unternehmen verbunden sind.

Schon 2010 dabei

So dürfte der Auftritt der Sozialen Medien auf dem Cannes Lions International Festival of Creativity eigentlich nicht verwunderlich sein. Besonders weil die Unternehmen schon 2010 auf dem Festival vertreten waren. Doch die Werbeagenturen, die sich einmal im Jahr in Cannes versammeln, haben Bedenken und fühlen sich von den Mitstreitern überrumpelt. (Sandra Čapljak, derStandard.at, 20.6.2014)