Wien - Das Werbejahr hat in Österreich einen "bescheidenen Start" hingelegt. Den leichten Rückgang in den Monaten Jänner bis März im Vergleich zum Vorjahr machte schlussendlich ein mit April einsetzender "Wachstumsschub" wett, wie Ronald Luisser vom Marktforschungsinstitut Focus am Dienstag betonte. Großer Gewinner der ersten fünf Monate war der Privatfernsehmarkt, weiterhin Rückgänge verzeichnete Print.

"Der Trend geht derzeit in Richtung Stabilisation", erläuterte Luisser bei der Quartalspressekonferenz zum heimischen Werbemarkt. Insgesamt schlugen die Bruttowerbewerte mit einem Plus von zwei Prozent zu Buche, es wurden bis inklusive Mai rund 1,658 Mrd. Euro in klassische Medien sowie Direktmarketing investiert. Während der TV-Sektor generell um 11,5 Prozent und der Privatfernsehsektor sogar um 14,3 Prozent zulegen konnte, ergab sich für Print ein Minus von 3,3 Prozent. Besonders auffällig dabei der Rückgang von 8,4 Prozent bei Illustrierten und Magazinen.

Außenwerbung

Zweigeteilt präsentierte sich die Außenwerbung: Während der als Street Furniture titulierte Bereich, zu dem etwa City-Light-Poster gehören, ein Wachstum von 17,3 Prozent verbuchte, musste die klassische Plakatwerbung 14,8 Prozent einbüßen. Werbetreiber waren in den vergangenen Monaten allen voran der Energie-Sektor, gefolgt von Getränken und Industriebedarf.

Die grundsätzlichen Entwicklungen dürften weiter anhalten, ist laut Luisser doch auch künftig von einer Verschiebung der Werbebudgets hin zum Digitalen auszugehen. Was die Prognose für das zweite Halbjahr betrifft, zeigte sich Focus-Österreich-Geschäftsführer Klaus Fessel ernüchtert: "Es ist nicht mehr zu erwarten und wird wohl bei diesem Plus von zwei Prozent bleiben." Diesbezüglich zeige sich auch eine Diskrepanz: Während die Agenturen von einer positiven Entwicklung von 4,3 Prozent ausgehen, sind die Werbetreibenden mit ihren Einschätzungen (plus 1,5 Prozent) deutlich zurückhaltender. (APA, 1.7.2014)