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Foto: apa/tatic

Sebastian Kurz will weitere Erstanlaufstellen, sogenannte Welcome Desks, für Migrantinnen und Migranten schaffen. Das kündigte er bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Vizekanzler Michael Spindelegger (beide ÖVP) und Franz Wolf, dem Geschäftsführer des Integrationsfonds (ÖIF), am Donnerstag an.

Genau ein Jahr ist es her, dass der erste Welcome Desk in Wien eröffnet wurde. Als weitere Standorte sind seither Graz, Linz, Salzburg und Innsbruck dazugekommen. Die große Nachfrage freut den Minister offensichtlich: Im ersten Jahr fanden rund 25.500 Beratungen an den Welcome Desks und den mobilen Beratungsstellen des ÖIF statt. Für Herbst kündigt Kurz daher einen weiteren Welcome Desk in Klagenfurt an.

Fehler aus der Vergangenheit

Was des Ministers Freude über den Welcome Desk jedoch trübt, ist die Bürokratie: "Zu lange wurde die Integration von Migrantinnen und Migranten in Österreich dem Zufall überlassen", sagt Kurz. Er wolle Fehler aus der Vergangenheit vermeiden und die Zeitspanne von der Ankunft in Österreich bis zur Verleihung der Staatsbürgerschaft verkürzen. Seit 2013 setze er daher auf die Strategie "Integration von Anfang an".

Projekt im Budgetrahmen

Als Finanzminister scheint sich Spindelegger vor allem darüber zu freuen, dass die Zahlen Stimmen: Laut dem ÖVP-Chef liegen die Welcome Desks "im Budgetrahmen". Mit vereinten Kraften hätten Kurz und er dieses Projekt, das er eine "Erfolgsstory" nennt, gestemmt. Weniger gerne spricht Spindelegger über den regierungsintern umstrittenen Breitbandausbau: "Wo gehobelt wird, fliegen Späne", sagt Spindelegger mehrmals. Er sei zuversichtlich, dass sich Streitigkeiten innerhalb der Koalition bald lösen würden, und verspricht "superschnelles Internet" für Österreich. (lib, derStandard.at, 17.7.2014)