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Verteidigungsminister Gerald Klug gab Details zur Finanzgebarung seines Ressorts bekannt.

Foto: APA/BUNDESHEER/GUNTER PUSCH

Wien - Während im Bundesheer an Sparkonzepten gearbeitet wird, die im Herbst vorliegen sollen, hat das Verteidigungsministerium in einigen Beantwortungen parlamentarischer Anfragen punktuelle Maßnahmen preisgegeben. So wird etwa Munition gespart, die bisher für Veranstaltungen in der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt wurde, auch eine Info-Roadshow wurde heuer abgespeckt.

Weniger Munition für Partnerverbände

Die FPÖ stellte im Frühling jede Menge Fragen an Minister Gerald Klug (SPÖ), nun liegen seine Antworten vor. Und so erfährt man, dass beim "Scharfschießen im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit" gespart wird. Darunter sind öffentliche Events von "Partnerverbänden" - etwa Offiziersgesellschaften - zu verstehen, erläuterte Klugs Sprecher. Das Ministerium stellte dafür Material zur Verfügung. Nun habe man das zwar "nicht komplett ausgesetzt", allerdings eingeschränkt. "Dadurch werden Ressourcen in der Größenordnung von rund 121.000 Stück Sturmgewehrmunition und rund 47.000 Stück Pistolenmunition frei", teilte Klug in seiner Anfragebeantwortung mit.

Auch die Veranstaltungsserie "Bundesheer on the Road", bei der Informationsoffiziere das Bundesheer präsentieren, läuft heuer in einer Schmalspurvariante. Nur einer von vier Terminen, nämlich in St. Pölten, wurde durchgeführt, "die anderen drei ausgesetzt", so der Sprecher. Auch hier soll 2015 über die künftige Ausgestaltung entschieden werden. Klug führte zudem aus, dass die "Tage der Offenen Tür bei den Verbänden des Bundesheeres zukünftig nicht mehr an Samstagen stattfinden, um Mehrdienstleistungen zur reduzieren". Noch keine Details gibt es zur Ausgestaltung der heurigen Leistungsschau am Nationalfeiertag.

Kurzarm- statt Langarmhemden

Große Schlagzeilen in der Gratiszeitung "Heute" machte am Donnerstag die Strategie des Heeres, Langarmhemden auf Kurzarm umzunähen und die Stoffreste für Dienstgradlaschen zu verwenden. Klug rechnete vor, dass das bis zu zwölf Euro billiger komme, als neue kurzärmelige Hemden zu kaufen. Genäht wird freilich nicht in eigenen Werkstätten, sondern von einer Wiener Firma.

Klug ging im Übrigen nicht auf die FPÖ-Befürchtungen ein, dass die Truppe unter "Bekleidungsmangel" leide. Er erläuterte aber, dass Kampfhelme derzeit im Rahmen einer Pool-Lösung zur Verfügung gestellt würden und das Bekleidungssystem - die sogenannte "Modulausstattung" - 2015 evaluiert und dann eventuell angepasst werde. Zuletzt war das Kampfanzugsystem mit je nach Einsatzzweck unterschiedlichen Modulen 2003 reformiert worden.

Spekulation über "Hercules"-Verkauf

Spekulationen, dass das Heer die Transportflieger "Hercules" verkaufen könnte, von denen die "Oberösterreichischen Nachrichten" berichtet hatten, wies der Minister zurück. Aus seiner entsprechenden Beantwortung geht allerdings hervor, dass die Flugstunden heuer auf 710 gekürzt wurden (nach 873 im Jahr 2013 und 799 2012). "Bei einem darüber hinausgehenden Bedarf wird auf alternative Transportmittel wie Land- oder Eisenbahntransport zurückgegriffen." Eine Flugstunde kostet 11.600 Euro.

In einer weiteren Beantwortung betonte Klug, dass man mehr Miliz-Übungstage bereitstellt, als in Anspruch genommen werden. 2012 seien 93.037 Tage absolviert worden, 2013 waren es 88.522, für heuer seien 105.879 geplant. Außerdem listete er konkrete Investitionen in Kasernensanierungen auf - 5,7 Millionen Euro sollen 2014 für Verbesserungen von Gebäuden an sieben Standorten ausgegeben werden. (APA, 24.7.2014)