Wien - Ein 33-Jähriger, der zwischen Oktober 2013 und Anfang März 2014 in Wien sieben betagte Frauen überfallen und drei von ihnen mit Faustschlägen schwer verletzt hat - eine 86-Jährige ist seither ein Pflegefall -, ist am Donnerstag am Straflandesgericht zu 20 Jahren Haft verurteilt worden. Das ist die Höchststrafe für schweren Raub mit Dauerfolgen.

Ein 26-Jähriger, der dem Serienräuber bei den letzten beiden Coups als Chauffeur gedient hatte, erhielt acht Monate Haft, davon zweieinhalb Monate unbedingt. Ihm glaubten die Geschworenen mit 6:2 Stimmen, dass er den Haupttäter bloß für einen "Taschlzieher" hielt und nicht davon ausgegangen war, dass dieser sich gewaltsam in den Besitz des fremden Vermögens brachte. Der 26-Jährige - von Beruf Taxifahrer - wurde daher als Beteiligter zum gewerbsmäßigen Diebstahl schuldig erkannt.

"Ausgeprägte Brutalität"

Bei der Strafbemessung wertete das Gericht sieben einschlägige Vorstrafen des 33-Jährigen als besonderen Erschwerungsgrund. Der Mann hat seit seinem 19. Lebensjahr zwölf Jahre im Gefängnis verbracht. Zudem fiel "die besondere Brutalität" sowie "die Auswahl besonders wehrloser Opfer" entsprechend ins Gewicht, wie Richter Friedrich Forsthuber in der Urteilsbegründung ausführte.

"Trotz eines gewissen Geständnisses bedurfte es angesichts der besonders ausgeprägten Brutalität der Höchststrafe", konstatierte Forsthuber. Es sei "kaum ein Fall denkbar, der noch grausamer gelagert ist".

Das Urteil ist nicht rechtskräftig. Der 33-Jährige erbat Bedenkzeit. Ebenso noch nicht rechtskräftig sind die acht Monate teilbedingt für den Chauffeur des Räubers. Diesbezüglich gab der Staatsanwalt vorerst keine Erklärung ab. (APA, 24.7.2014)