Es ist schwül draußen. Im Idealfall ist es: nur heiß, im schlechtesten Fall verheeren Unwetter Landschaft und Häuser. Doch wer denkt, die in Stadt und Büro Ausharrenden litten darob und dächten schmachtend nur ans kühlende Nass: mitnichten.

Die Abkühlung kommt ins Haus. Dank Salzburg zum Beispiel, dessen Werber Anfang August und somit keinen Tag zu spät, unseren Blick auf den "Feierlichen Adventzauber in Salzburg" lenken.

Mag auch die Stadt im sommerlichen Festspielfieber flirren: Das ist noch jedes Jahr vorbeigegangen. Der Winter kommt bestimmt und mit ihm "verschneite Zunftschilder, die zum Aufwärmen in gemütliche Gasthäuser einladen". Während Jedermann noch Il trovatore oder zumindest der Netrebko entgegenfiebert, kühlen wir schon ab, mit dem Gedanken an "ergreifende Adventsingen und andachtsvolle Christmetten". Und während die einen schwitzen, kommt denen schon die Gänsehaut, die an die "unheimlichen Gestalten, die Krampusse und Perchten" denken, die "in der kalten Jahreszeit in ganz Salzburg ihr Unwesen treiben".

Ja, man kann eben nie früh genug zu frieren beginnen.

Das wissen auch französische PR-Leute. Aperol Spritz? Viel zu kalt. Wir warten auf den neuesten russischen Tee aus Paris. Den gibt es nur limitiert und in paillettenbesetzten Dosen, die "an die Farben des russischen Kaiserreichs erinnern". Da wird einem wirklich kalt. (Renate Graber, DER STANDARD, 6.8.2014)