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Google muss wegen dem "Recht auf Vergessenwerden" erste Links zu Wikipedia-Artikeln von den Suchergebnissen für europäische Nutzer ausblenden. Die Wikimedia Foundation ist nun um Transparenz bemüht und hat alle Mitteilungen zu Löschanträgen, die von Google eingegangen sind, veröffentlicht – als Bilddatei in einem Wiki-Artikel. Betroffen sind Wikipedia-Artikel in englischer, italienischer und niederländischer Sprache.

Keine Verpflichtung zur Transparenz

Die Wikimedia Foundation weist jedoch darauf hin, dass die Suchmaschinenbetreiber nicht dazu verpflichtet sind, Webseiten über die Löschanträge zu informieren. "Andere Suchmaschinen könnten ohne unser Wissen bereits weitere Links von ihren Suchergebnissen entfernt haben", so die Betreiber von Wikipedia in einer Aussendung. Bisher habe man jedoch nur von Google Informationen über Löschanträge erhalten.

Antragsteller unbekannt

Bei den betreffenden Artikeln handelt es sich unter anderem um die Einträge zu den verurteilten Kriminellen Renato Vallanzasca aus Italien und Gerry Hutch aus Irland. Von wem die Anfragen zur Löschung stammen ist jedoch nicht bekannt. Google schreibt, dass in vielen Fällen der Name der Person gar nicht prominent auf der betreffenden Webseite genannt wird, sondern etwa nur im Kommentarbereich vorkommt. Ebenfalls unbekannt ist, für welchen Suchbegriff die Einträge gesperrt werden.

Über 91.000 Löschanträge

Im Mai hat der Europäische Gerichtshof entschieden, dass Suchmaschinenbetreiber dazu verpflichtet werden können, Verweise auf Webseiten mit sensiblen persönlichen Daten aus seiner Ergebnisliste zu streichen. Bis Mitte Juli gingen bei Google 91.000 solcher Anfragen, die 300.000 Webseiten betreffen, ein. 53 Prozent der Anträge wurden von Google umgesetzt, rund ein Drittel abgelehnt. Bei den übrigen Löschanträgen wurden weitere Informationen eingeholt. (wen, derStandard.at, 6.8.2014)