Haben Sie "Ryse" gespielt?

Screenshot "Ryse: Son of Rome"

Der deutsche Videospielherstellers Crytek musste in den vergangenen Monaten einige Umstrukturierungsmaßnahmen vollziehen, um nicht in die Insolvenz zu schlittern. Geschafft habe man dies Geschäftsführer Cevat Yerli zufolge mittels einiger Einsparungen (rund 200 der einst 900 Mitarbeiter weltweit mussten gekündigt werden), dem Verkauf der Marke "Homefront" an Koch Media und eines neuen Großauftrags, den man noch nicht öffentlich verkünden könne. "Die Transformation war schmerzhaft", so der Crytek-Chef in einem aktuellen Interview mit Eurogamer.

Zusammenarbeit mit Microsoft

In dem Interview kommt Yerli auch erstmals auf die enge Zusammenarbeit mit Microsoft zu sprechen. Crytek hatte zum Start der Xbox One vergangenen November das Gladiotorenspiel "Ryse: Son of Rome" exklusiv für die Konsole veröffentlicht. Während man nun eine aufgebohrte Version für PC herausbringen wird, hält man sich mit einer Fortsetzung zu dem Titel vorerst zurück. Offenbar hatte man sich einen größeren Erfolg erhofft. Auch, ob der nächste Teil wieder plattformgebunden sein wird, stehe offen.

"'Ryse' ist unsere Marke. Wir machen mit der Zukunft von 'Ryse', was wir wollen. Das ist wichtig", sagt Yerli. "Wir sind derzeit nicht 100 Prozent zufrieden mit den Xbox-One-Verkäufen. Daher wollen wir warten, bis die aktuelle Konsolengeneration aufgeholt hat."

Laut aktuellen Zahlen der Branchenseite VGChartz hat sich die XBO bislang rund fünf Millionen Mal verkauft, Sony PlayStation 4 im Vergleich dazu über neun Millionen Mal.

Nichts eingestellt

"Wir sagen nicht, dass 'Ryse 2' eingestellt ist. Es ist unsere Marke. Es muss sich nur bis zum richtigen Zeitpunkt gedulden", erklärt der Crytek-Boss. Während Yerli impliziert, dass die Fortsetzung auch auf PC und PS4 erscheinen könnte, hat der Manager nur lobende Worte für die Kooperation mit Microsoft. Gerüchte, wonach der IT-Riese Crytek unter Druck gesetzt habe, um "Ryse" zum Start der Xbox One fertigzubekommen, seien "Bullshit". Tatsächlich kam von Microsoft selbst das Angebot, den Titel zu verschieben, falls man mehr Zeit benötige. Cryteks Team wollte jedoch unbedingt zum Marktstart der neuen Konsole dabei sein. "Teil eines derartigen Ereignisses kann man nur alle fünf bis zehn Jahre sein. Daher hat sich das jeder zum Ziel genommen." (zw, derStandard.at, 11.8.2014)