Berlin - Der deutsche Außenhandelsverband BGA sorgt sich wegen der EU-Wirtschaftssanktionen gegen Russland um die deutschen Unternehmen. "Das große Problem sind Unsicherheit, Vertrauensverlust, Angst. Das drückt aufs Geschäft", sagte der Präsident des Bundesverbands Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA), Anton Börner, dem Magazin "Focus".

Selbst Firmen, die mit Russland keine Geschäfte machten, würden sich überlegen, ob sie in dieser Lage investieren. "Es entsteht ein sich selbst verstärkender Prozess. Mir macht das Sorgen", sagte Börner. Die eigentlichen Sanktionen seien für die deutsche Wirtschaft dagegen "zu verschmerzen". Es werde aber "Jahre bis Jahrzehnte dauern, bis das Vertrauen in Russland wieder hergestellt sein wird".

Auch der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) berichtet von "deutlicher Verunsicherung" bei Mittelständlern. "Viele Unternehmen halten sich in ihren Beziehungen zu russischen Partnern stärker zurück als es die Sanktionen erfordern", sagt DIHK-Außenwirtschaftsexperte Volker Treier. "Dieser 'Übersprungeffekt' schwächt den Handel mit Russland zusätzlich.".

Angesichts der Ukraine-Krise hatten die Europäische Union und die USA Ende Juli Wirtschaftssanktionen gegen Russland verhängt. Russland reagierte seinerseits unter anderem mit einen Importstopp für Nahrungsmittel aus den an den Russland-Sanktionen beteiligten Ländern. (APA, 17.8.2014)