Die "Straße der Sieger" muss der Neugestaltung der Mahü weichen. Wo die Abdrücke der Sportstars künftig das Stadtbild zieren werden, ist unklar.

Foto: Christian Fischer

Wien - Die "Straße der Sieger" in der Wiener Mariahilfer Straße sorgt derzeit für Diskussionen. Die Hand- und Fußabdrücke müssen nämlich im Zuge der Neugestaltung der Einkaufsstraße entfernt werden.

Die "Walk of Fame"-Platten befinden sich im Eigentum des Generali-Center, das Anfang der 1990er-Jahre eine Gestaltungserlaubnis für diesen Straßenbereich bei der Stadt Wien einholte. Diese wurde nun wegen des Mahü-Umbaus gekündigt - einvernehmlich, sagt sowohl ein Sprecher der zuständigen Magistratsabteilung 28 als auch eine Sprecherin des Einkaufszentrums.

Um neuen Platz bemüht

Wo die Sterne, die seit 1992 im und vor dem Generali-Center den Boden schmückten, in Zukunft an die Stars erinnern werden, ist noch unklar. Man sei bemüht, einen neuen Platz zu finden, heißt es beim Generali-Center. Wichtig sei den Betreibern des Einkaufszentrums ein Gesamtkonzept: Die 164 Platten sollen nicht auf die Stadt verteilt, sondern wieder gemeinsam präsentiert werden. Es gebe derzeit Gespräche. Aus der MA 28 allerdings heißt es, dass die Stadt derzeit noch nicht verhandle. Man warte auf Vorschläge des Generali-Center.

Ob die Star-Abdrücke in Zukunft tatsächlich wieder das Stadtbild zieren werden, ist noch unklar. Im Generali-Center zeigt man sich optimistisch. In der Zwischenzeit würden die Steine "sorgsam verwahrt", sagte eine Sprecherin zu derStandard.at.

20 Sterne bereits entfernt

Aus 164 Sternen bestand der Wiener "Walk of Fame", auf dem sich österreichische und internationale Sportberühmtheiten wie Felix Baumgartner, Annemarie Moser-Pröll, Karl Schranz und Toni Sailer verewigten. 20 Steine wurden bereits entfernt, der Rest wird mit den fortschreitenden Bauarbeiten wegkommen - die Kosten für die Entfernung werden vom Generali-Center getragen.

Man wolle ein einheitliches Straßenbild auf der neuen Mahü gewährleisten, heißt es aus der MA 28. Das sei der Grund für die Entfernung. Bei der Opposition stößt das auf wenig Begeisterung. "Warum wurden im Zuge der Umgestaltung nicht von Anfang an die zahlreichen Abdrücke von Spitzensportlern in die Planungen einbezogen", fragte ÖVP-Landesparteiobmann Manfred Juraczka in einer Aussendung am Montag. Dass die Abdrücke für die Neugestaltung der Einkaufsstraße "geopfert" würden, verärgere nicht nur die Sportler selbst, sondern auch viele Wiener. Es liege nun an Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou (Grüne), diesen Fehler zu berichtigen. (cmi, derStandard.at, 19.8.2014)