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Die EZB holt sich den US-Vermögensverwalter Blackrock an Bord.

Foto: reuters/stapleton

Brüssel – Niemand auf der Welt ist Herr über mehr Geld als der US-amerikanische Vermögensverwalter Blackrock. Gigantische 4.400 Milliarden Dollar legt der Finanzriese rund um den Globus an. Vom dabei gesammelten Know-how will nun auch die Europäische Zentralbank (EZB) profitieren.

Blackrock soll der Notenbank dabei helfen, einen möglichen Aufkauf von sogenannten Asset Backed Securities (ABS) zu planen. Bei ABS werden Pakete mit Krediten geschnürt. Anstatt auf die Rückzahlung dieser zu warten, verkaufen Banken sie weiter. Die Papiere standen im Zentrum der US-Finanzkrise. Banken stopften die Pakete mit Ramschkrediten voll. Weil sich viele damit eine goldene Nase verdienten, schaute niemand genauer hin.

Mit einem möglichen Aufkauf von ABS will die EZB die Zinsen auf Kredite verringern und damit die Wirtschaft ankurbeln. EZB-Präsident Mario Draghi sagte im Juni, er wolle die Prüfung von ABS-Käufen "intensivieren". Das Engagement von Blackrock ist der nächste Schritt. Dass dieser erst jetzt erfolgt, lässt darauf schließen, dass ein Programm noch nicht direkt vor der Tür steht.

Die EZB greift immer wieder auf private Berater zurück. Man mache das, wenn Personalnotstand herrsche oder spezielle Kenntnisse notwendig seien, heißt es von einem Sprecher. Im Zuge des im Oktober anstehenden Stresstests wurden von nationalen Notenbanken etwa Deloitte und KPMG engagiert. Im November übernimmt die EZB dann die Aufsicht über die 128 größten Finanzinstitute der Eurozone. Dazu sollen 1.000 neue Leute an Bord geholt werden. Bisher sind knapp 700 engagiert. (sat, DER STANDARD, 29.8.2014)