Washington - Die US-Wirtschaft ist im Frühjahr wegen boomender Exporte und hoher Investitionen kräftiger gewachsen als bislang angenommen. Das Bruttoinlandsprodukt stieg von April bis Juni mit einer auf das Jahr hochgerechneten Rate von 4,2 Prozent, wie das Handelsministerium am Donnerstag in Washington mitteilte. Es hob damit seine von Ende Juli stammende erste Schätzung von 4,0 Prozent leicht an. Im ersten Quartal war die weltgrößte Volkswirtschaft wegen des ungewöhnlich harten Winters um 2,1 Prozent geschrumpft.

Die Anhebung erfolgte, weil die Exporte besser liefen und die Unternehmen mehr investierten als zunächst ermittelt. Die Ausfuhren wuchsen um 10,1 Prozent, die Investitionen um 8,4 Prozent. Garant für den Aufschwung bleibt auch der private Konsum, der etwa 70 Prozent der Wirtschaftsleistung ausmacht. Die Ausgaben zogen um 2,5 Prozent an - mehr als doppelt so stark wie zu Jahresbeginn.

"Die positivere Einschätzung der Investitionsausgaben spricht zusammen mit der momentan sehr guten Unternehmensstimmung im Verarbeitenden Gewerbe für ein weiterhin dynamisches Wirtschaftswachstum im zweiten Halbjahr 2014", sagte BayernLB-Ökonomin Christiane von Berg. Im Gesamtjahr 2014 könnte es damit stärker ausfallen als bislang gedacht. Bislang erwartet die BayernLB ein Plus von 2,0 Prozent.

Trotz der kräftigen Erholung sieht die US-Notenbank Fed vorerst keinen Grund für eine baldige Zinserhöhung. Die meisten Führungsmitglieder wollen noch abwarten, bis sich der Aufschwung gefestigt hat. An den Märkten wird erst Mitte nächsten Jahres mit einer Anhebung des historisch niedrigen Zinsniveaus von derzeit null bis 0,25 Prozent gerechnet. (Reuters, 28.8.2014)