Berlin/Menlo Park - Facebook erweitert in Deutschland die Einstellungsmöglichkeiten für das Geschlecht im persönlichen Profil über "Mann" und "Frau" hinaus. Das Online-Netzwerk will es damit seinen NutzerInnen einfacher machen, ihre Geschlechtsidentität auszudrücken. In Österreich stehen die Änderungen "noch nicht zur Verfügung", hieß es bei Facebook auf APA-Anfrage. Das Unternehmen plane aber auch hier eine Umstellung.

Die neuen Einstellungen können vorerst nur von Menschen in Deutschland verwendet werden, die ihre Spracheinstellung auf "Deutsch" gesetzt haben. "Allein die Gender-Kategorien Frau und Mann genügen oft nicht, um auszudrücken, wie man sich selbst fühlt und wahrnimmt", erklärte dazu die deutsche Facebook-Sprecherin Tina Kulow.

Neben "weiblich" und "männlich" wird die Möglichkeit "benutzerdefiniert" hinzugefügt, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Darunter soll es 60 Auswahlmöglichkeiten geben, die Facebook gemeinsam mit dem deutschen Lesben- und Schwulenverband (LSVD) ausgearbeitet hat. Dazu zählen "androgyn", "intersexuell" oder "Femme" sowie "Trans* Mann" oder "Trans* Frau".

"Zeichen des Respekts"

Für manche sei es ausreichend, "Frau" oder "Mann" anzukreuzen, erklärte LSVD-Sprecher Axel Hochrein. Andere empfänden diese beiden Möglichkeiten allein als Einengung. Eine sensiblere Sprache sei "ein Zeichen des Respekts gegenüber Verschiedenheiten". Die NutzerInnen können festlegen, ob Facebook sie gegenüber ihren Freunden mit "er", "sie" oder neutral im Plural bezeichnen soll. Das spielt etwa bei Hinweisen auf Geburtstage eine Rolle.

Die NutzerInnen bestimmen zudem, ob ihre Geschlechtsbezeichnung öffentlich, nur für ihre Facebook-Kontakte oder nur für einen kleinen Kreis dieser Kontakte angezeigt wird. In den USA hatte Facebook diese Änderungen bereits vor einiger Zeit eingeführt. Für NutzerInnen in Deutschland sollten die Änderungen im Laufe des Donnerstags freigeschaltet werden. (APA, 4.9.2014)