Der Markt für sogenannte E-Zigaretten ist in den vergangenen Jahren explodiert: Drei Milliarden Dollar hat der weltweite Umsatz der Industrie im vergangenen Jahr laut Weltgesundheitsorganisation WHO betragen. Insofern ist es schon erstaunlich, dass die umstrittene Rechtslage der E-Zigarette bisher fast gar nicht im politischen Diskurs Eingang fand. Auch in Österreich, einem Land der Raucher, war das bisher kaum Thema.

In entwaffnender Offenheit sagt die neue Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser (SPÖ), dass sie noch keinen konkreten Plan für den Umgang mit elektrischen Zigaretten und Wasserpfeifen habe. Was erwachsene Raucher freuen dürfte, die mit der E-Tschick selbst in den wenigen Räumen das Rauchverbot in Österreich umgehen können, wo es derzeit gilt. Schwerer wiegt die unklare Rechtslage bei Jugendlichen, die mehr und mehr von den E-Glimmstängeln mit dem süßlichen Rauch angezogen werden.

Eine E-Shisha, also die handliche elektrische Variante der Wasserpfeife, kommt ohne Nikotin aus und kann legal in sieben Bundesländern auch von Zwölfjährigen gekauft und genuckelt werden. Nur Oberösterreich und Salzburg haben ihre Jugendschutzgesetze bisher angepasst. Klar, ob das Inhalieren des Rauchs schädlich ist, konnte noch nicht erforscht werden. Aber soll die Politik darauf warten? Die Jugendschutzgesetze sollten schnell und einheitlich adaptiert werden. Das wäre ein konkreter Plan. (David Krutzler, DER STANDARD, 8.9.2014)