Dieter Bornemann, Vorsitzender des ORF-Redakteursrats, lehnt eine Verschärfung der Social-Media-Regeln ab.

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Wien - Den ORF-Redakteuren stehen neue Richtlinien für ihren Umgang mit Social Media ins Haus. Wie DER STANDARD berichtete, lässt ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz auf Drängen von bürgerlichen Stiftungsräten die seit 2012 geltenden Guidelines überarbeiten. Eine Verschärfung wäre aus Sicht des ORF-Redakteursratsvorsitzenden Dieter Bornemann allerdings "völlig verfehlt", wie er erklärte.

"Es gibt dringendere Probleme im ORF als die Verschärfung der Social-Media-Richtlinien. Auch wenn sich das bürgerliche Stiftungsräte noch so sehr wünschen", sagte Bornemann. In jedem Fall problematisch dürften allfällige "arbeitsrechtliche Konsequenzen" bei Verstößen sein, wie sie laut angedacht werden. Da werde man sich "genau anschauen, ob das nicht eine Verletzung der Meinungsfreiheit darstellt".

Nicht nur privat

Die bisherigen Richtlinien empfehlen etwa, nichts zu tun, "was an Deiner Glaubwürdigkeit und Objektivität als JournalistIn Zweifel auslösen könnte". Schließlich bewege man sich auf Twitter und Facebook nicht nur als Privatperson, sondern werde "auch als ORF-MitarbeiterIn" wahrgenommen. Für die Guidelines, die "Empfehlungen, keine Anweisungen" seien, hat sich der Redakteursrat auch an jenen der BBC orientiert.

Das Ergebnis der nun angedachten Adaptierung soll Ende September vorliegen und dann Redakteurs- sowie Betriebsrat vorgelegt werden. Bis dato habe es jedenfalls keine diesbezüglichen Gespräche gegeben, so Bornemann. "Mir sind aktuell keine Probleme mit den geltenden Richtlinien bekannt, eine Verschärfung ist also nicht notwendig. Weder Facebook noch Twitter sind übrigens Medien, für die das ORF-Gesetz gilt." (APA, 19.9.2014)