Paris - Nach jahrelangem Streit um das millionenschwere Asterix-Erbe haben Comic-Zeichner Albert Uderzo und seine Tochter das Kriegsbeil begraben. "Die Eheleute Uderzo und ihre Tochter sind wieder vereint und wollen reinen Tisch machen", erklärten beide Seiten am Freitag in Paris. "Sie wollen von jetzt an voll von ihrem wiedergefundenen Glück profitieren." Alle juristischen Streitereien würden beigelegt.

Zuvor hatte das Berufungsgericht von Versailles erklärt, der 87-jährige Comic-Zeichner sei - anders als von seiner Tochter angegeben - nicht von Dritten ausgenutzt worden. Uderzo, der 1959 gemeinsam mit dem Texter Rene Goscinny den Comic-Helden Asterix erfand, und seine Tochter hatten sich seit Jahren einen erbitterten Streit geliefert und damit die französische Justiz beschäftigt. Uderzo entzog seiner Tochter 2007 die Geschäftsführung des Asterix-Verlages Albert Rene. Im folgenden Jahr überließ er Albert Rene dem Verlag Hachette Livre, wogegen sich Sylvie Uderzo wehrte.

Tochter erstattete Anzeige gegen unbekannt

2011 trat sie schließlich für rund 13 Millionen ihre Anteile an dem Verlag ab, erstattete aber wenig später Anzeige gegen unbekannt wegen "Ausnutzung der Schwäche" ihres Vaters. Ihr Vorwurf: Das Umfeld Uderzos nutze das hohe Alter ihres Vaters aus, um Einfluss auf sein Werk und seine Finanzen zu nehmen. Unter anderem hatte der Zeichner zugestimmt, dass auch nach seinem Tod weitere Asterix-Abenteuer erscheinen.

Im Dezember wurde das Verfahren aber eingestellt. Untersuchungsrichter bescheinigten Uderzo, ein "klar denkender" Mann zu sein, mit der "vollen Fähigkeit, Entscheidungen zu treffen". Seine Tochter legte dagegen Rechtsmittel ein. Das Berufungsgericht in Versailles bestätigte aber am Freitag die Einstellung des Verfahrens. (APA, 26.9.2014)